Folia Theologica et Canonica 3. 25/17 (2014)

IUS CANONICUM - Bronislaw W. Zubert, OFM, Unctio infirmorum pro infantibus?

UNCTIO INFIRMORUM PRO INFANTIBUS? 137 I. Die Theologie des Sakramentes der Krankensalbung 1. Die Krankensalbung wird vor allem im Falle einer Krankheit gespendet die lebensbedrohlich ist. Daher wäre es einleitend angebracht, dem Tod einige Ge­danken zu widmen. Tiefgründige Reflexionen in dieser Hinsicht stammen von Karl Rahner. Er bemerkt etwa Menschen uns unserem Endziel nähern. Zwei­fellos sei eine lebensbedrohliche Krankheit, die in den Tod mündet, ein solcher Fall. Diesem extremen Umstand könne der Mensch lediglich dank Gottes Gna­de gerecht werden5. Die Christen glauben, dass der Tod ein Heilsgeschehen ist. Die Gnade Gottes mache es möglich, dass der Mensch den Tod demütig auf­nimmt, ein Faktum, das weder durchschaut noch über welches man verfügen kann, ein Faktum, von dem sich der Mensch nicht befreien kann und dem er seine Stirn allein bieten muss. Im Angesicht des Todes ist der Gläubige aller­dings nicht einsam - Gott ist bei ihm6. Ihn umgibt auch die Gemeinschaft glau­bender, liebender und betender Personen - die Kirche7. Rahner stellt weiter fest: „(...) das eigenste, unabwälzbare Heil empfängt man im Bund derer, die durch die heilwirkende Liebe zur Heils-Gemeinschaft der Kirche geworden sind”8. Der hervorragende Theologe führt hier das bekannte Fragment aus dem Brief des hl. Jakobus an („Ist einer von euch krank? [...]” Jak 5,14). Im Auftrag der Kirche sowie im Namen des Herrn wird vor dem Kranken ein Gebet voller Glauben gebetet und dann wird die Salbung mit Öl vollzogen9. Die Vollmacht dazu besitzt jeder Priester. Er leistet auf diese Weise dem Kranken eine geist­liche Hilfe. Das Gebet am Krankenbett ist ein Ruf nach Gottes Beistand sowie eine Bitte um Genesung und Vergebung seiner Sünden10 11. Das Wort der Kirche (Gebet) und die Salbung vermögen es, den Kranken dazu zu befähigen, damit er sein Schicksal als ein Geschehen akzeptiert, das der Liebe Gottes entspringt: ein Effekt dieser Handlungen kann entweder die Genesung des Kranken sein, die ihm die Möglichkeit bietet, dem Heil entgegen zu reifen“, oder „der selige Tod im Herrn, der die endgültige Rettung und Aufrichtung ist”12. Auf eine ähn­liche Weise äußert sich der Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 1500- 1502). Es ziemt sich dabei zu bemerken, dass auch ein Kind den Beistand Gottes braucht, um sein Leid zu ertragen. Es braucht darüber hinaus die Erfahrung der 5 Ebda., 113f. 6 Ebda., 115. 7 Ebda., 115. 8 Ebda., 115. Die Symbolik des Öls und des Ölbaums präsentiert Bischof Romaniuk, K., Sakra- mentologia biblijna (Die Biblische Sakramentologie), Warszawa 1991. 101-102. 9 Rahner, K., Bergend (s. Anm. 5) 117. 10 Vgl. Ebda., 117-119. 11 Ebda., 118. 12 Ebda., 119.

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