Folia Theologica et Canonica 2. 24/16 (2013)

SACRA THEOLOGIA - Mihály Kránitz, Die Wirkung von Papst Franziskus: Eine geistliche Erneuerung in der sich verändernden Welt

FOLIA THEOLOGICA ET CANONICA (2013) 25-38

Mihály Kránitz

DIE WIRKUNG VON PAPST FRANZISKUS:

EINE GEISTLICHE ERNEUERUNG IN DER SICH VERÄNDERNDEN WELT

I. Die christliche Deutung der Krisenerscheinungen; II. Die Entdeckung der moralischen Werte für die Menschen von heute; III. Die Erneuerung der Gesellschaft und die Rolle der Kirche; IV. Die Sendung des christlichen Geistes bei der Erneuerung der Gemeinschaften; V. Die Privatisation und die pluralistische Auffassung des Gottesglaubens; VI. Die Antwort der Kirche: Eine neue humanistische Synthese; VII. Die Strahlung des evangelischen Geistes ist die Kraft der Hoffnung

Die Medien meinen auf zahlreichen Gebieten der Welt die Wirkung von Papst Franziskus (Francis effect - der sog. Franziskus-Effekt) zu entdecken, der die Kirche immer dazu erregt, mutig zu sein, ihre Mitglieder sollen eine liebendes und erbarmungsvolles Herz haben und ein tiefgewurzeltes Engagement für die Armen und am Rande der Gesellschaft Lebenden. Die grösste Veränderung wird es sein, wenn das Programm „die arme Kirche für die Armen” auf allen Gebieten der Welt nicht nur von den Katholikem sondern von allen Christen verwirklicht werden wird, denn nur so werden sie glaubwürdig sein und ausschliesslich auf diese Weise können sie den Befehl von Christus erfüllen: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen” (Mk 16,15).

Mit der Erwählung von Papst Franziskus sind neue Akzente erschienen, die jedoch eng mit dem II. Vatikanischen Konzil verbunden sind. Johannes Paul II. war der letzte Papst, der noch als Konzilsvater am grossen kirchlichen Ereignis des 20. Jahrhunderts teilgenommen hatte, und Benedikt XVI. war der letzte Papst, der als theologischer Experte (peritus) Mitglied des Konzils war. Papst Franziskus wurde im Jahre 1969, nach dem Konzil zum Priester geweiht, dessen ganze Programm durch seine Namenserwählung, das „franziskanische Engagement” für die Armen bestimmt wird.1

Die erste Enzyklika von Papst Franziskus, die er noch zusammen mit Papst Benedikt geschrieben hat, trägt den Titel Lumen fidei (dt. Licht des Glaubens), und am Anfang sowie am Ende der Enzyklika sind schon einige Ergänzungen

Rotzetter, A., Franz von Assisi und die Kirche der Armen, in Geist und Leben 87/1 (2014) 77-92.

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