Folia Theologica et Canonica 2. 24/16 (2013)

SACRA THEOLOGIA - Imre Kocsis, Die christologische Interpretation von Gen 2,7 in 1 Kor I5,44b-49

DIE CHRISTOLOGISCHE INTERPRETATION VON GEN 2,7 IN 1 KOR 15,44B-49 15 b) In Gen 2,7b steht in TM □,,n HÓIM (LXX rcvori Çcofiç). In der Sintfluter­zählung gibt es drei Stellen, die sich auf 2,7 beziehen, aber statt □,,n flDüfa ent­weder □”n rm (Ttveüpa CtoTÏÇ; 6,17; 7,15) oder □’TI TTTI nü!2iJ (nvor| Çcofiç; 7,22) enthalten (vgl. auch 6,3: ’mi bzw. tó nveüpá pou).18 c) An den anderen Stellen der Septuaginta, die offensichtlich einen Hinweis auf Gen 2,7 enthalten, findet man sowohl ttvof] als auch 7tveüpa.19 Es ist auch beachtenswert, dass Philo von Alexandrien in acht unterschiedlichen Texten Gen 2,7 zitiert. Sechsmal kommt das Wort nvofi vor, zweimal hingegen die Variante rcveü|ia.20 d) Nach B. Rey kann der Genitiv nvop Çcorjç als „faktitiv” erklärt werden: „der Hauch, der Leben schafft”. Der gleiche Fall liege in Gen 2,9 vor: „Baum des Lebens” bedeutet „Baum, der Leben gibt”.21 Das treffendste Beispiel im Neuen Testament stellt Röm 8,2 dar: ő vôpoç toü 7tveùpctT0ç xiïç Çcofiç = das Gesetz des Geistes, der Leben schafft.22 e) Eine sehr interessante Parallele zu 1 Kor 15,45 ist Genesis Rabba 14,8. „Der Text is freilich nicht früh, belegt aber eine Auslegungstendenz, die schon länger bestanden haben wird.”23 Der rabbinische Text erklärt Gen 2,7, also die Erzählung der Erschaffung des Menschen. „»Und er (Gott) blies in seine (Adams) Nase«. Dies lehrt, dass er (Gott) ihn (Adam) als leblose Masse formte, welche von der Erde bis zum Himmel reichte, und ihm dann eine Seele eingab. Weil er in dieser Welt (mit Leben versehen wurde) durch Einblasen (des Lebensodems durch Gott, deshalb ist Adam sterblich). Aber in der Zeit, die da kommen wird, wird er ihn (den Lebensodem) als Gabe (von Gott) empfangen 18 Der Unterschied erklärt sich dadurch, dass die verschiedenen Ausdrücke aus verschiedenen Quellen stammen (2,7; 7,22: J odereine ältere, vorexilische Quelle; 6,17; 7,15: P). DieExegeten sind der Meinung, dass der Atem, der der menschlichen Kreatur gehört, ursprünglich mir dem Wort 7IÖB1J ausgedrückt sei. Das Substantiv ITTI komme nur nach dem Exil mit der Schöpfung des Menschen in Beziehung, um den Lebensodem des Menschen zu bezeichnen. Die Formel Ern rm nDHb sei, gemäß dieser Erklärung, eine Mischung der zwei Formeln. Der ursprüng­lichen □”n nOÎ2b habe ein Redakteur das Wort mi hinzugefügt, um die zwei Formeln zu vereini­gen. Vgl. Albertz, R. - Westermann, C., Art. ITP Geist, in THWAT II. 726-752, 736-737; Westermann, C., Genesis 1-11, Neukirchen-Vluyn 31983. 282, 532, 590; Baumgärtel, F., jtveüga, 358-359, 362. 19 nvorp Hiob 27,3; 33,4; Ps 150,6; Jes 42,5; 57,16. riveügct: Hiob 27,3; 33,4; 34,14-15; Ps 104,29; Koh 3,19.21; 12,7. 2,1 nvof|: Legum allegóriáé 131. De opificio mundi 134. Deplantatione 19. Quid rerum divinarum heres sit 56. De somniis I 35. De specialibus legibus IV 123. nvEÖga: Legum allegóriáé III 161. Quod deterius potiori insidiari soleat 80. Zu Philo vgl. Laurentin, A., Le Pneuma dans la doctrine de Philon, in ETL 27 (1951) 390-437. 21 Rey, B, Créés dans le Christ Jésus. La création nouvelle selon Saint Paul, 57. 22 Vgl. Zerwick, M., Analysis philologica Novi Testamenti graeci, Romae 1966. 347. 23 Schade, H.-H., Apokalyptische Christologie bei Paulus, Göttingen 1981.79.

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