Folia Canonica 5. (2002)

STUDIES - Ivan Zuzek: Der Beitrag von Carl Gerold Fürst zur Revision des CICO

DER BEITRAG VON CARL GEROLD FÜRST 227 Universität Freiburg, von dem mir Carl Gerold Fürst oft sprach. Für diese Ände­rung mußte man auch mich überzeugen. Tatsächlich hatte ich in dieser Sache ei­nen „harten Kopfvor allem weil es mir bei allen Schwierigkeiten beim stache­ligen Weg des orientalischen Codex nicht der Mühe wert schien, noch weitere Schwierigkeiten dadurch zu schaffen, daß man sich von der traditionellen Spra­che der Kanonisten und des Neo-CIC der lateinischen Kirche entfernte. Ich sah „Kampf’ voraus. Aber einmal überzeugt, war ich auch dazu bereit. Und es gab ihn, wenn auch eher moderat. Eines schönen Tages versicherte mir ein für den „Konjunktiv” militant streitender Monsignore mit aller Höflichkeit, wir würden die gesamte Arbeit am CICO aufgrund unseres „Indikativs” präiudizieren. Ich antwortete ihm, daß ich wo auch immer ganz für den Frieden kämpfe, mich aller­dings dabei nicht nach einer merkwürdigen Phrase: „si velis pacem, para bel­lum” richte, sondern vielmehr nach dem schönen klassischen Wort: „si vis pa­cem, para bellum”. Im Übrigen war ich gut „gewaffnet”, weil ich bei Durchsicht des Neo-CIC gefunden hatte, daß er „im Wesentlichen konsequent” sei im Ge­brauch des „Konjunktivs” nach einem „si condizionale”, aber daß es dort auch „einige Ausnahmen gebe, bei in denen der Indikativ aufscheint, die also zumin­dest erlauben müßten, den Gebrauch des Indikativs nach einem solchen ‘si’ für legitim und manchmal wenigstens für ‘nützlich’ zu halten”. So habe ich im dies­bezüglichen Dokument geschrieben und die Angabe von 60 solcher Fälle ange­schlossen finden (im Dokument finden sich überdies Angaben über den Ge­brauch des Indikativs und des Konjunktivs nicht nur nach einem „si condiziona­le”, sondern auch nach verschiedenen anderen Konjunktionen wie „nisi”, „ante­quam”, „quatenus”, „quoties” und so weiter). Im Moment, in dem das Schema Codicis Iuris Canonici Orientalis an die Mitglieder der Kommission verschickt war (17. Oktober 1986), konnten die Ar­beitsgruppen der Kommission nichts mehr über den Text der Canones entschei­den. Jede Entscheidung war nunmehr den Mitgliedern der Kommission Vorbe­halten und diese Entscheidung war mit der absoluten Mehrheit der Stimmen in einer Plenaria zu fallen. Unter dieser Vorbedingung führte man in peinlich ge­nauer Arbeit eine so genannte „zweite Phase” der Koordination des orientali­schen Codex fort (Oktober 1986—November 1988), wenn auch nicht in forma­len Sitzungen der betreffenden Arbeitsgruppen. Alles wickelte sich zwischen dem Vizepräsidenten und dem Sekretariat, oft in Verbindung mit Carl Gerold Fürst ab. Von dieser Arbeit wurde ein kompletter, wenn auch extrem gedrängter Bericht in den Nuntia 27 (1988), 21-80 veröffentlicht, während das, was nach der Plenaria des Novembers 1988 in einer Arbeitsgruppe vom 16-21 Dezember geschah, bei der sich Carl Gerold Fürst ebenfalls auszeichnete, publiziert ist in äenNuntiall (1988), 81-86, was für einige dort (S. 81) bezeichnete Termini er­gänzt werden muß mit dem Bericht zur Plenaria selbst, der in den Nuntia 29 (1989) publiziert ist.

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