Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején I. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita I. (Pannonhalma, 2017)

Ring Orsolya: A győri bencés gimnázium az egyházügyi iratok tükrében az 1960-as években

A GYŐRI BENCÉS GIMNÁZIUM AZ EGYHÁZÜGYI IRATOK TÜKRÉBEN 93 Orsolya Ring Das Benediktinergymnasium Győr im Spiegel der Dokumente der Kir­chen behörde in den 1960er Jahren Der Aufsatz skizziert auf der Grundlage der Dokumente der Staatlichen Kir chen­behörde (Állami Egyházügyi Hivatal) das Bild des Benediktinergymnasiums Győr in den 1960er Jahren und vergleicht dieses mit den Meldungen der Kirchenbehörde aus den 1950er Jahren sowie Dokumenten, in denen die Erwartungen an staatliche Gymnasien formuliert wurden. Auf der Basis dessen zeichnet sich von den Bene­dik tinergymnasien (Győr und Pannonhalma) das Bild einer geschlossenen, gut funktionierenden Gemeinschaft ab, die in den Augen der zeitgenössischen Macht eine schwer kontrollierbare Problemquelle darstellte. Im Geiste der Übereinkunft, die im Jahr 1950 zwischen dem Staat und der katholischen Kirche zustande ge kom­men war, musste die Existenz der genehmigten kirchlichen Gymnasien zur Kenntnis genommen werden. Das Ziel wäre gewesen, die Eltern davon zu überzeugen, dass es nicht gut sei, die Kinder in eine kirchliche Schule zu schicken. Die Mittel, die man dazu einsetzte, waren unterschiedlicher Art, zielten jedoch alle in eine Rich­tung. Die Gemeinschaft sollte zersetzt werden, damit sie keinen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen konnte. Die Methoden waren dabei überaus vielfältig, sie reichten von der Stärkung der staatlichen Schulen über eine Verschlechterung der Chancen von Abiturienten kirchlicher Schulen bei den Aufnahmeprüfungen an den Universitäten und häufigen, eher behindernden als fördernden Kontrollen bis hin zum Schüren innerer Gegensätze. Die Bewertungen über die Arbeit des Gymnasiums, die im vorliegenden Aufsatz vorgestellt werden, forderten fast al­lesamt Werte – wie etwa eine übertriebene Beschäftigung mit den Schülern, das hohe Niveau des Unterrichts – ein, die im Grunde für eine Schule stehen, der ein qualitativ guter Unterricht wichtig ist. Da es nicht gelang, sich von außen ernsthaft in die Lehre und Erziehungsarbeit einzumischen, versuchte man, – mehr oder weniger erfolgreich – mit administrativen Mitteln gegen die Beliebtheit der kirchlichen Schulen vorzugehen.

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