Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején I. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita I. (Pannonhalma, 2017)

Soós Viktor Attila: Egy szigorúan titkos tiszt, Kovács István egyházügyi tanácsos egy évtizedes (1966–1977) felügyeleti munkájai és jelentései a bencés rendről

234 SOÓS VIKTOR ATTILA: EGY SZIGORÚAN TITKOS TISZT, KOVÁCS ISTVÁN... Viktor Attila Soós Die Aufsichtstätigkeit und die Meldungen eines streng geheimen Offiziers/Ratsmitgliedes für Kirchenfragen (István Kovács) von 1966 bis 1977 Das Komitat Győr-Sopron galt für die Staatssicherheit unter gewissen Gesichts­punkten als ein besonders wichtiges Gebiet. Die Westgrenze, der Grenzstreifen, die Beziehungen zur Tschechoslowakei, der Austausch von Informationen und der Fremdenverkehr bestimmten die Orientierung der im Komitat aktiven Staatssi­cherheitsorgane. Doch war das Komitat Győr-Sopron auch unter anderem Aspekt von besonderer Bedeutung. Das Bistum Győr, insbesondere der Benediktineror­den und dessen Zentrum Pannonhalma galten nach 1945 als ständiger Zielpunkt, als ein Ort und eine Einrichtung, die es zu überwachen galt, die dort lebenden Mönche standen unter fortlaufender Kontrolle. Der Benediktinerorden bereitete der Staatssicherheit lange Zeit Kopfzerbrechen, er war für sie eine Aufgabe, die es zu lösen galt, und es gelang nur allmählich, Ergebnisse zu erzielen. Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit den Aktivitäten von István Kovács, dem Mitglied des Exekutivausschusses des Komitatsrates Győr-Sopron, im Zu­sammenhang mit dem Benediktinerorden und mit seinen Meldungen. István Ko­vács war Ratsmitglied für Kirchenfragen des Komitatsrates Győr-Sopron und zu­gleich als operativer Mitarbeiter der Unterabteilung III/III-1 des Polizeipräsidiums Győr-Sopron des Ungarischen Innenministeriums im Bestand der „streng gehei­men“ Offiziere („SzT“) tätig. Damit bekleidete er gleichzeitig zwei Posten, sowohl in einem offiziellen als auch einem geheimen Arbeitsbereich. Seine Arbeit in Bezug auf die Kirchen und den Benediktinerorden, ihre Kontrolle und Aufsicht versah er auf der Grundlage von Informationen, die er aus zwei Richtungen erhielt, und seine Arbeit versah auch zweierlei Ziele. Der transparentere, besser dokumentier­te Teil war die Funktion als Ratsmitglied für Kirchenfragen, gleichzeitig war sei­ne Arbeit bei der Unterabteilung III/III-1 des Polizeipräsidiums Győr-Sopron des Ungarischen Innenministeriums, auch wenn sich diese schwieriger dokumentieren lässt, ebenfalls bestimmend und weist durchaus Ergebnisse auf. Der Aufsatz zeigt, wer István Kovács war. Wie und warum er als Betriebsleiter des Eisenguss- und Schmiedewerkes Győr – diesen Posten bekleidete er vom 24. April 1953 bis zum 15. März 1963 – im Jahr 1966 zum Posten des Mitglieds für Kirchenfragen im Exekutivausschuss des Komitatsrates Győr-Sopron gelangte. Er behandelt die Frage, warum es notwendig war, einen „streng geheimen“ Offizier als Tarnung auf dem Posten des Ratsmitgliedes für Kirchenfragen zu beschäftigen. Der Aufsatz beschäftigt sich auf der Grundlage von Informationen zum Benedik­tinerorden mit der Zeit von der Mitte der sechziger Jahre bis zur zweiten Hälfte der siebziger Jahre.

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