Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

Sporulatiorisvermögeii und Sporulationsgeschwindigkeit der in die Aussenwelt gelangten Oocysten hängt in starkem Masse von der sie umgehenden Temperatur und Feuchtigkeit ah. Temperaturen um den Gefrierpunkt herum verhindern eine Sporulation. Bei einer optimalen Temperatur von 20-25° C und einer ausreichenden Feuch­tigkeit des Mikroklimas können sie in 2-3 Tagen sporulieren, d.h. es entwickeln sich in jeder Oocyste acht Sporozoiten. Un­günstig heeinflusst wird die Sporulation von Temperaturen über 30° C. Die Oocysten besitzen eine lange Lebensdauer, sie können auch nach 1-2 Jahren infektionsfähig sein. Gegen nicht zu langfristige ,schädigende Einwirkungen der Aus sen­welt (Austrocknung, direkte Sonnenbestrahlung, Fäulnis oder andere Einwirkungen chemischen Ursprunges) sind die Ooocysten durch eine sehr widerstandsfähige Hülle weitgehend geschützt. Da die im Verlauf der Sporulation gebildeten Sporozoiten von einer weiteren Schutzhülle umgeben sind, ist dieser Schutz ge­gen äussere Einwirkungen bei sporulierten Oocysten noch stärker ausgebildet. Eine vorbeugende Bekämpfung der Kokzidiosen durch die bisher gebräuchlichen Desinfektionsmittel ist aus diesem Grunde nahezu aussichtslos . Durch die angeführten Tatsachen ist es verständlich, dass die Pathogenese der Kokzidiose sich grundlegend von der der Viren oder Bakterien unterscheidet. Die Hauptsache dabei, um es noch­einmal kurz zu wiederholen, ist die, dass sich die Krankheits­erreger innenhalb des Organismus nicht schrankenlos vermehren können,sondern nur in einem von der Schizogonie begrenzten Aus­masse, und dass ausserdem keine direkte Kontakt- oder Übertra­gungsinfektion möglich ist, sondern eine ektogene Entwicklung der Infektionskeime stattgefunden haben muss. Unserem bisherigen Wissen nach erzeugen die Kokzidien in dem von ihnen befallenen Organismus keine Toxine, sodass ihre di­rekte Pathogenität allein von den durch die Zellzerstörung ver-

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