Acta Papensia 2013 - A Pápai Református Gyűjtemények Közleményei 13. évfolyam (Pápa, 2013)
2013 / 3. szám - Műhely - Németh Balázs: A mentalitásváltozás tükröződése Beythe István ágendájában (1582)
^ Műhely Acta Papensia XIII (2013) 3. SZÁM Zusammenfassung BALÁZS NÉMETH Widerspiegelung des Mentalitätswandels in der Agende von István Beythe 1582. Der nach der Renaissance einsetzende Mentalitätswandel führte zu einem Prozess der Zivili- sierung der Gesellschaft, die eine schrittweise Rationalisierung, Humanisierung und Individualisierung brachte. Auch die reformatorischen Schriften hatten, als Nebeneffekt ihrer theologischen Anliegen, ihren Anteil an diesem Prozess, wenn auch deren zentrales Anliegen ein theologisches war. Diesen Effekt kann man am ehesten an den Agenden und Kirchenordnungen erkennen, die sich mit den sogenannten Übergangsriten befassten, wie Taufe, Trauung und Beerdigung, und dafür ist die 1582 in Güssing erschienene Agende von István Beythe ein anschauliches Beispiel. Die wichtigsten Hebel für den Mentalitätswandel in Beythes Agende waren: die Wortverkündigung in der nationalen Sprache statt magischer Rituale, persönliche Zuwendung statt Formalien, rationale Argumentation statt abgehobener Sakralakte und unmittelbare Verantwortung statt hierarchischer Vermittlung. Wie in vielen Schriften einer Übergangszeit sind auch in Beythes Agende neue und alte Vorstellungen gleichzeitig präsent. Dies ist deutlich erkennbar in den Ordnungen für Taufe, Trauung, Abendmahl, Krankenbesuch, persönliche Beichte und Beerdigung, die Beythe in seiner Agende ausgearbeitet hat. [ 3l8 ]