Acta Papensia 2010 - A Pápai Református Gyűjtemények Közleményei 10. évfolyam (Pápa, 2010)

2010 / 3-4. szám - Műhely - Köblös József: „Tiszteletes tudós, kegyességgel ’s böltsességgel tündöklő Áronok…" A pápai Torkos család története és szerepe a dunántúli reformátusság életében

MŰHELY Acta Papensia X (2010) 3-4. TRÓCSÁNYI 1981. = RÚZSÁS Lajos - TRÓCSÁNYI Zsolt - BODOLAY Géza - KISS József - PÖLÖSKEI Ferenc: A pápai kollégium története. Szerk. Trócsányi Zsolt. Bp., 1981. II. A szatmári békétől a türelmi rendeletig. 43-86. VERESS 1994. = VERESS D. Csaba: Tótvázsony múltja és jelene. Veszprém, 1994. VERZÁR 1931. = VERZÁR Frigyes: A baseli egyetemen tanult magyarok névsora. = Debreceni Szemle 1931, 310-323. ZOVÁNYI 1977. = ZOVÁNYI Jenő: Magyarországi protestáns egyháztörténeti lexikon. Szerk. Ladányi Sándor. Bp., 1977. Zusammenfassung 1ÚZSEF KÖBLÖS Die Geschichte der Pápaer Familie Torkos und ihre Rolle im leben der Reformierten Trans­danubiens Im ungarischen Protestantismus werden Familien, die über Generationen hin Pfarrer stellten, als „Aronische Familien“ bezeichnet. Zu ihnen gehört auch die Familie Torkos in Pápa, aus der zwar nur zwei Pfarrer hervorgingen, deren Laufbahn dann jedoch jeweils bis ins Amt des Bischofs des trans- danubischen Distrikts der reformierten Kirche führte. Andere Mitglieder der Familie übten wichtige weltliche Kirchenämter aus. Ihre Geschichte, die mehr als ein Jahrhundert umfasst und aufs engste mit den Kämpfen der gesamten Gemeinde verbunden ist, gibt zugleich einen instruktiven Einblick in den Alltag der begüterten Adligen Transdanubiens. Der Aufsatz unterscheidet zunächst die im historischen Ungarn lebenden Familien des Namens Torkos auf konfessioneller Grundlage: die evangelische Familie Torkos war im gesamten nördlichen Transdanubien und in Oberungam ansässig, während die in Pápa im Komitat Veszprém lebende Familie Torkos aus Komárom stammte. Anschließend werden die Vorfahren dieser reformierten Familie, so auch der in den Adelsstand erhobene Jakab II. und die von ihm abstammenden Zweige der Familie präsentiert. Genauer eingegangen wird auf Leben und Werk ihrer beiden berühmtesten Mitglieder, der Bischöfe Jakab III. (1911-1785) und Jakab IV. (1749-1813). Weiter werden die über Eheschließungen mit der Familie verbundenen Pfarrer (Jakab, János und József Csuzi Cseh sowie Juristen und Politiker in der Familie (Pál Torkos, Pál Cseh Csuzi, Gergely Sándor, János Eőry) vorges­tellt. Die Familie verdankte ihren Aufstieg dem Zusammenwirken mehrerer günstiger Umstände wie auch deren bewusster Nutzung: Zum einen stand der nicht allzu bedeutende Grundbesitz der Fami­lie als materielle Basis zu Verfügung, um deren bewusste Nutzung sich einzelne Familienmitglieder kümmerten. Zum andern lässt sich ein gezielter Ausbau der verwandtschaftlichen Beziehungen zu bedeutenderen Familien des niederen und mittleren Adels im Norden Transdanubiens beobachten (Sándor, Szombati Cseh, Pázmándy, Pálfi, Mórocz, Csejtei, Laki, Tuba, Eőry, Horváth Margavics), in deren Ergebnis die Familie Torkos zu einem festen Bestandteil eines während der Zeit der stillen Gegenreformation unter Maria Theresia entstandenen regionalen protestantischen Familiennetz- werks wurde. Auch Bildung war ein wichtiger Faktor des Aufstiegs, zum Pfarrdienst war ein Stu­dium der Theologie, für die öffentliche Vertretung der Kirche eines der Jurisprudenz erforderlich (beide Bischöfe hatten Theologie, Pál II. und vielleicht auch Pál I. hatten Theologie studiert). Dank ihrer Verbindungen wie auch ihrer persönlichen Fähigkeiten erlangten einzelne Familienmitglieder Ämter in der Stadtgemeinde wie auch im Pápaer Seniorat und im transdanubischen Kirchendistrikt. Allerdings gab es eine Gefahr, die weder durch Bildung noch geschickte Familienpolitik noch glän­zende Karriere abzuwenden war: Auch wenn die Geburtenrate der Familie recht hoch war, war sie aufgrund der hohen Kindersterblichkeit wie des hohen Anteils von Mädchen an den Kindern zu Beginn des 19. Jahrhunderts doch schon fast ausgestorben. 282 ^

Next

/
Oldalképek
Tartalom