A Pest Megyei Levéltár. Levéltárismertető (Budapest, 2004)

Die kurze Geschichte des Komitatsarchivs Pest

o zu öffentlichen Archiven. Demzufolge bestand die Aufgabe des Komitatsarchivs Pest im Weiteren nicht nur darin, die Akten der früheren Komitatsbehörden zu betreuen, sondern musste auch die Schriften von historischem Wert aller in die regionale Kompetenz des 1950 geschaffenen Komitats Pest gehörenden öffentlichen Stellen, Behörden, Institute, Familien und Unternehmen übernehmen. Diese Verordnung vermehrte beträchtlich die Aufgaben der Archivare: sie mussten aktiv an der Vorbereitung der Sortierung der Dokumente, sowie an ihrer Übernahme ins Archiv teilnehmen. Die Benennung des Archivs veränderte sich auch: ab 1950 Staatliches Komitatsarchiv Pest, ab 1952 Staatliches Archiv Nr. 2. Budapest, ab 1960 - nachdem das Archiv des Komitats das gefährdete Archiv vom Komitat Nógrád übernommen hatte - Staatliches Archiv der Komitate Pest und Nógrád war der offizielle Name der Institution. Das bis 1968 dauernde „staatliches Komitatsarchiv" entwickelte sich bemerkenswert. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs zu dieser Zeit von 9 auf 19, der Umfang der aufbewahrten Dokumente erhöhte sich von 4725 lfd. m auf das fast zweieinhalbfache, auf 11044 lfd. m. Die Leitung des Archivs war wegen der bedeutenden Zunahme gezwungen, neue - diesmal bereits auch außerhalb des Komitatshauses - Kellerlagerräume in Anspruch zu nehmen. Eine neue Umorganisierung des Archivnetzes in Ungarn fand mit dem 1. Januar 1968 statt. Zu dieser Zeit kamen die zentralisierten Archive unter Aufsicht und Leitung der Komitasträte, und dadurch entstand das System der sich an die Verwaltungskomitate richtenden, regionalen Archive. Gleichzeitig veränderte sich auch die Benennung: Der Name des Instituts war von nun an bis heute Komitatsarchiv Pest. In Folge der Umorganisation der Komitatsarchive musste das umfangreiche Archiv der Stadt Nagykőrös nach einer Zeit von Kecskemét, wo das Archiv während des 2. Weltkrieges sichergestellt wurde, übernommen werden. Es wurde in Nagykőrös untergebracht, wo 1973 die Abteilung von Nagykőrös eröffnet wurde. Diesem folgte die Eröffnung der Abteilung von Vác im Jahre 1979, die die Archivalien des nördlichen Teils des Komitats beherbergte. Eine kurze Zeit lang - zwischen 1981 und 2001 - bewahrte das Institut auch in Aszód Dokumente auf. Die Selbstverwaltung des Komitats Pest fasste 1997 einen Beschluss zum Bau eines neuen Komitatsarchivs. Das Gebäude des modernen Archivs wurde 2001 im IX. Bezirk von Budapest, Vágóhíd Str. 7. errichtet. Nach dem Umzug von 2000-2001 wurden alle Dokumente, die in Aszód und Budapest aufbewahrt waren, in diesem Gebäude untergebracht. Die Selbstverwaltung des Komitats kann wieder mit Recht auf sein neues Archivgebäude stolz sein. Aufgrund des Gesetzes Nr. LXVI. des Jahres 1995 - sog. „Archivgesetz" - ist das Komitatsarchiv Pest samt ihren Nebenstellen zuständig die Dokumente der Selbst­verwaltungen, die im heutigen Gebiet des Komitats Pest funktionierten und funktionieren, sowie derer Dienststellen, Institute und Gesellschaften, ferner der Stellen der Staatsverwaltung, der Justiz (der Gemeinschaftsarbeit leistenden Stellen), die im Gebiet des Komitats funktionierten oder funktionieren, weiters die Dokumente der wirtschaftlichen Unternehmen mit einem Daueranteil von Selbstverwaltungen oder vom Staat, bzw. der Rechtsvorgänger all dieser, zu übernehmen. 87

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