Káldy–Nagy Gyula: A budai szandzsák 1559. évi összeírása - Pest Megye Múltjából 3. (Budapest, 1977)

Einleitung

unsicher lesbaren Familiennamen verschwindend klein. Beim Lesen der am häufigsten vorkommenden Familiennamen, so bei denen, die ihren Ursprung in einem Vornamen haben, oder die sich auf den Geburtsort, auf das Ethnikum, auf den Beruf, auf die körperlichen und geistigen Eigenschaften beziehen, tritt nämlich nur selten Zweifel oder Unsicherheit auf. Mit all dessen Beachtung bietet die Zusammenschreibung vom Jahre 1559 für Bearbei­tungen auf dem Gebiet der Demographie, der inneren Migration, der Siedlungs­geschichte, der Ortsgeschichte, der geschichtlichen Geographie, oder auch der Namen­kunde ein Quellenmaterial mit neuen Kentnissen. Durch demographische Erhebungen kann man daraus leicht feststellen, daß im Jahre 1546 die Bevölkerung des Sandschaks von Buda (der eine größere Ausdehnung hatte, als die ehemaligen Komitate Pest, Pilis Solt und Kiskun) fast ausschließlich ungarischen Ethnikums war. 57 Die deutschen Bürger Budas flohen gleich beim ersten Auftreten der Türken und kehrten auch in den späteren verhältnißmäßig ruhigeren Jahren nicht mehr zurück. Wir müssen aber Ráckeve erwähnen — das die Türken nur die Stadt Kuvin nannten —, wo auch eine Bevölkerung serbischen Ethnikums lebte. Die Zusammenschreibung vom Jahre 1546 ist die erste, die eine Möglichkeit zu ihrer annähernd genauen Zählung bietet. In Kuvin schrieb der türkische Konskriptor beim Registrieren der Namen im Falle der Bewohner ungarischen Ethnikums zuerst den Familiennamen, bei den Einwohnern serbischen Ethnikums aber zuerst den Vornamen. Davon wich er auch dann nicht ab, wenn der Vorname ein ungarischer war, z. B. György Jaksik, Pál Huntvik. Er machte nur dann eine Ausnahme, wenn die serbischen Einwohner aufgrund des Berufes oder des Abstammungsortes einen ungarischen Zunamen erhielten. Solche waren: Szabó [, Schneider'] Isztepán, Szabó [, Schneider'] Jo van, Só vágó [, Salzbrecher'] Pejó, Temes­vári [jTemeschburger'] Ilija, Pincés [,Kellerer'] Demján, Rác [,Raize'] János. Das ist deswegen ungewöhnlich, weil man die Bezeichnung des Berufes meistens ohne Familien­name nach dem Vornamen anfürte, so z. B. Jovan diák ,Literat', Nikola Kalugyer ,griechischorientalischer Mönch'. In ähnlichen Fällen verwendete der Konskriptor auch bei anderen Siedlungen ungarische Wörter, z. B. bíró „Richter", kovács „Schmied", szolga „Diener", pap „Priester", apátúr „Abt", nemes „Adeliger", oder für geo­graphische Bezeichnungen, város „Stadt", ucca „Straße", tó „See". Auf die Benützung ungarischer Namen deutet noch z. B. der Name von Cserna Iván, der aber ebenso serbischen Ethnikums war, wie Pavel Csaplár. Mit der Beachtung derer, die von der gebräuchlichen slawischen Namensbenützung abweichen, ist es bereits leicht zu festzustellen, daß im Jahre 1546 mit ihnen zusammen 122 Familien­oberhäupter serbischen Ethnikums in der Stadt Kuvin lebten, wo damals insgesamt 533 Familien in Registratur genommen wurden. Die Ethnische Verteilung der Stadt war also nach der ersten Zusammenschreibung folgende: 23% Serben und 77% Ungarn. Die Zusammenschreibung vom Jahre 1559 liefert noch weitere Daten zur Erforschung der Siedlungsgeschichte der Stadt Kuvin. In den vergangenen 13 Jahren sind nämlich von den 122 serbischen Familienoberhäuptern 53 gestorben und 6 entflohen. In der­selben Zeit zogen 356 Familien nach Kuvin und siedelten sich dort an, aber von ihnen waren nur mehr 25, d. h. 7%, serbischen, die anderen ungarischen Ethnikums. 57 Die Zusammenschreibung gibt über die hier lebenden Türken keine'Auskunft, Daten über sie enthalten vornehmlich die Soldregister (meva^ib defterler), die Timar-Defters und andere finan­zielle Verrechnungen. Siehe diesbezüglich Gy. Káldy-Nagy, Macaristan'da 16. yüzyilda türk yönetimi. Studia Turco—Hungarica, Bd. I. Budapest, 1974 — Im Gegensatz zur Balkan-Halb­insel siedelten weder Sultan Suleiman, noch seine Nachfolger zielbewußt türkische Familien in größeren Massen in Ungarn an. 30

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