Káldy–Nagy Gyula: A budai szandzsák 1559. évi összeírása - Pest Megye Múltjából 3. (Budapest, 1977)
Einleitung
ben. 45 Davon blieben die Konzepte der Zusammenschreibungen der Sandschaks von Buda, Hatvan und Szécsény erhalten. 46 Ihr Wert als Materialquelle ist aber so größer, als wenn sie Exemplare in Schönschrift wären; sie übermitteln uns zahlreiche Daten, die nie in Schönschrift fixiert worden sind. Aus diesen Konzepten kann man vor allem die Art der Registrierung der einzelnen Siedlungen sowie den Ablauf der Zusammenschreibung gut erkennen. Verordnete man eine neuerliche Zusammenschreibung eines Sandschaks, so übergab man dem Zusammenschreibungskomissar eine Kopie der vorherigen Konskription, 47 damit er mit deren Hilfe die einzelnen Ortschaften und deren Bewohner aufsucht. Außerdem mußte er selbstverständlich nachforschen, ob bei der alten Zusammenschreibung nicht eine entlegene Ortschaft, oder auch nur ein unbewohnter Hof ausgelassen worden war. So brachte der 1559 in den Sandschak von Buda entstandte Komissar die Kopie der vorherigen Zusammenschreibung vom Jahre 1546 mit sich, und las in jeder Siedlung die Liste der Bewohner vor, die bereits registriert waren, und fragte von denen, die sich meldeten, nach der Veränderung ihrer Familienverhältnisse. Wenn jemand in den vergangenen 13 Jahren geheiratet hatte, korrigierte der Komissar das früher notierte Wort, ,unverheiratet', auf ,verheiratet'die inzwischen aufgewachsenen männlichen Kinder trug er mit der Anmerkung ihrer Familienverhältnisse, mit ihrem Vornamen ein. Über die, die bei der Voerlesung der Namensliste nicht anwesend waren, erkundige er den Grund ihres Fernbleibens und schrieb über ihren Namen, was ihm berichtet wurde : gestorben, verschollen, entflohen, hat sich in der Stadt Vác niedergelassen, lebt seit mehr als zehn Jahren in der Stadt Kecskemét, oder er trug folgendes ein: „Bei der Befragung antwortete man: einen Re'aya solchen Namens kennen wir nicht", usw. Als er am Ende der Liste vom Jahre 1546 angelangt war, schrieb er als deren Fortsetzung, oder wenn dort kein Platz mehr war, seitlich auf den Rand des Blattes die Namen der neu Hinzugezogen. Bemerkte er, daß er einen Namen versehentlich zweimal notiert hatte, so schrieb er diagonal auf den Namen: „wiederholt". Daraufhin vermerkte er neben dem Namen der Siedlung, wieviel Leute in der Stadt bzw. im Dorf nach der vorherigen Zusammenschreibung „alte" Einwohner waren, wieviele in den 13 Jahren von ihnen gestorben, wieviele am Leben geblieben sind und wie groß die Zahl der neu Zusammengeschriebenen ist. Nach der auf diese Weise vorgenommenen Korrektur der Zusammenschreibung vom Jahre 1546 wurde das Schönschriftsexemplar der neuen Konskription angefertigt, in das die Namen der Verstorbenen, Verschollenen, Entflohenen, Umgezogenen, usw. selbstverständlich nicht mehr hineingenommen wurden. Das Konzept vom Jahre 1559 enthält also in demographischer und siedlungsgeschichtlicher Hinsicht viel reichere Angaben, als die Schönschriftsexemplare der anderen Zusammenschreibungen des Sandschaks von Buda. Seinen Wert als Forschungsquelle erhöht noch die Tatsache, daß er gleichzeitig zwei Zusammenschreibungen des Sandschaks von Buda, die allererste aus dem Jahre 1546 und die zweite aus dem Jahre 1559, enthält. Sein Reichtum an Daten ist also der Grund dafür, daß von allen Zusammenschreibungen des Sandschaks von Buda gerade dieses Konzeptpubliziert wird, 48 obwohl es nicht ganz abgeschlossen ist, da bei sehr vielen Siedlungen die Aufzählung der von den Einwohnern verlangten Mengen des Ertragszehents und der Steuern fehlen. Die 15 Siehe L. Fekete— Gy. Káldy-Nagy, ebd., 540, 669 und 764—766. 46 Istanbul, Basbakanlik Arsivi, Tahrir defterleri Nr. 314 und 315. 47 Gy. Káldy-Nagy, The Administration, 189. 48 Alle in Zahlen ausdrückbare Daten der Zusammenschreibungen des Sandschaks von Buda (ohne die Namen der Einwohner zu veröffentlichen) werden bald in einem eigenen Band erscheinen. 26