Pest megye múltjából 1. (Budapest, 1965)
1. Kosáry Domokos: Pest megye a kuruckorban
Domokos Kosáry: DAS KOMITAT PEST IN DER KURUTZENZEIT Die Studie entwirft ein Bild der Verhältnisse im Komitat Pest um die Wende de 17. und 18. Jahrhunderts, vom Ende der Türkenherrschaft bis zum Ende des von Rákóczi angeführten Freiheitskampfes (1711). Im ersten, grösseren Teil werden die Bevölkerung, die Siedlungen, die wirtschaftlich-sozialen Verhältnisse den Möglichkeiten entsprechend mit zahlenmässigen Daten, auf Grund einer eingehenden Analyse des bisher wenig benutzten lokalen Quellenmaterials (Steuerkonskriptionen, Instanzen der Leibeigenen, Protokolle der Komitatskongregationen, Rechnungslegungen der Komitate usw.) behandelt. Im zweiten, abschliessenden Teil werden die lokalen politischen und militärischen Ereignisse während des Rákóczi-Freiheitskampfes angeführt, wobei versucht wird, deren Zusammenhang mit den im vorangegangenen besprochenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen zu erhellen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in gewissen Masse auch in weiterem Kreise, auf den mittleren Teil des Landes, die Tiefebene, für die während der Türkenherrschaft stark entvölkerten Komitate charakteristisch. Die annähernden Daten der zeitgenössischen Verzeichnisse der Pforten (Höfe), der Steuereinheiten bezeugen, dass die Produktivkräfte der Bauernschaft in den letzten Jahrzehnten der Türkenherrschaft immer mehr in Verfall geraten sind. Durch die stürmischen Ereignisse der Rückeroberungskriege (1685—1686) wurden die Siedlungen vorübergehend sozusagen aufgerissen. Sobald jedoch das wüste Treiben des kaiserlichen Militärs ein Ende nahm, begann die Wiederbesiedlung und die produktive Arbeit, trotz der schweren Lasten, die damals hauptsächlich durch die Staatsmacht der Habsburger (in Form von Versorgung des Militärs, „Portionen", Steuern, verschiedenen Monopolen), teilweise aber auch durch die Macht der zurückkehrenden Feudalherren (damals noch in geringerem, aber langsam zunehmendem Masse) der Bauernschaft auferlegt wurden. In den Jahren 1699—1703 stieg die Zahl der bewohnten oder neubesiedelten Ortschaften von 118 auf 140, die Zahl der steuerzahlenden Familienoberhäupter (bäurlichen Haushalte) von 7200 auf 8100, die Zahl der Zugtiere der Leibeigenen von 12 500 auf 17 500. Die Weizenproduktion ist zur gleichen Zeit zurückgegangen ; dies hat seinen Grund darin dass ein Grossteil des kaiserlichen Heeres zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges aus diesem Landesteil abgezogen wurde, wodurch natürlich die Zahl der Konsumenten abnahm und so die Getreideproduktion des sich hauptsächlich mit Viehzucht (Schlachtvieh) beschäftigenden Komitates auf den „normalen" Stand zurückging. Dem sich entfaltenden Rákóczi-Freiheitskampf (1703) haben sich in erster Reihe die armen Bauernschichten, die in „Familien" lebenden Knechte wohlhabenderer Grundsassen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft angeschlossen, ferner, aus anderen Gründen, der lokale Bauernadel der Marktflecken; letzteren wurde nämlich vom Wiener Hofe dieselbe Steuer auferlegt wie den Bauern, während sie Rákóczi von dieser befreite. Die besser situierten Rustical-Grundsassen, hauptsächlich die Bauernbürger der grossen, viehzüchtenden Marktflecken (Kecskemét, Nagykőrös, Cegléd) legten in vieler Hinsicht eine Avankelmütige Haltung an den Tag und neigten dazu, sich den kaiserlichen Kräften zu unterwerfen. Das Vordringen der Kurutzen kam jedenfalls an der Donau, an der Westgrenze 93