AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1979. Budapest (1981)

III. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - V. Ecsedy Judit: Egy dunántúli református nyomda sorsa - Die Schicksale einer reformierten Offizin in Transdanubien

% DIE SCHICKSALE EINER REFORMIERTEN OFFIZIN IN TRANSDANUBIEN J. ECSEDY Im Jahre 1615 hat Ferenc Batthyány (1573 — 1625) in seiner west-ungarischen Besit­zung Németújvár (Güssing, Osterreich) eine Druckerei gegründet, deren Ausrüstung er von dem Wiener Buchhändler und Drucker Johann Fidler gekauft hat. Die Offizin zu Németújvár (Güssing) war wahrscheinlich nicht länger als 1620 unter der Leitung von Mathias Bernhard Szepesváraljai tätig. Während 1619 — 1620 wurde das Offizin­material von einem sich provisorisch in Németújvár (Güssing) aufhaltenden Schrift­giessern überholt, und mit neuen Typen ergänzt. Die Verfasserin hat vom Schrift­vorrat, von den Initialen und Ziersätzen der erhaltenen Drucken der Offizin das zeitgenössische Offizinmaterial rekonstruirt, die mit den auffindbaren Registern der Offizin zu Güssing genau übereinstimmen. Später haben wir keine Kenntnis mehr über die Offizin, erst 1624 hat sie ihre Tätigkeit fortgesetzt und zwar in Pápa. Der Leiter oder Faktor der Offizin war noch immer Mathias Bernhard Szepesváraljai und er arbeitete mit der vorher erneuerten Ausrüstung. Während ihre Tätigkeit in Németújvár (Güssing) und Pápa hat die Offizin Kalender und Erbauungsliteratur herausgegeben. Verfasser dieser Drucke waren die hervorragenden Persönlichkeiten der ungarischen reformierten Kirche z. B. István Pathai, János Kanizsai Pálfi, János Samarjai und Imre Pécseli Király. Zu dieser Zeit war die Offizin eigentlich im Besitz der Batthyány-Familie, obwohl sie die Interessen der reformierten Kirche gefördert hatte. Aus den weiteren Untersuchungen der Verfasserin ergaben sich, dass die in den 1630er Jahren in Pápa nicht mehr tätige Offizin einige Jahre später in Tejfalu (MJiecno, CSSPv) und danach 1650 in Somerein (Samorin, CSSR) wieder ihre Tätigkeit aufnahm. Der letzte Standort derselben Ausrüstung war Kőszeg (Güns). In den letzteren drei Orten war der Leiter der Druckerei Johannes Sigismund Wechel beziehungsweise Andreas Wechel — Mitglieder der in ganz Europa bekannten protestantischen Buch­drucker-Familie Wechel. In Kőszeg (Güns), in ihrer letzten Standort ist die Offizin in Besitz der evangelischen Kirche übergegangen. Das einst, 1615 von Fidler gekaufte Offizinmaterial konnte man zum letztenmal in dem Kalender zu Kőszeg für das Jahr 1659 wiederauffinden. Die Verfasserin hat auch das Repertórium der in fünf Standorten benutzten Ausrüstung der Offizin durch die Analyse sämtlicher erhaltener Druckwerke zusam­mengestellt. 352

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