AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)

II. A könyvtárügy történetéből - Rötzsch, Helmut: Die Deutsche Bücherei in Leipzig. Entwicklung und Aufgabenstellung des Gesamtarchivs des deutschsprachigen Schrifttums

voll und ganz in den Dienst ihrer Besucher. Diese finden in der Deutschen Bücherei Bedingungen vor, die ihre Bildungs- und Weiterbildungsbestre­bungen sowie die wissenschaftliche Arbeit in vieler Hinsicht fördern. 7. Deutsches Buch- und Schriftmuseum Bei dem 1884 in Leipzig gegründeten Deutschen Buch- und Schriftmuseum handelt es sich um ein wissenschaftliches Fachmuseum von internationa­lem Rang. Ein neuer Aufschwung dieses Museums, das im zweiten Weltkrieg wertvolle Bestände verloren hat, ist zu verzeichnen, seit es 1950 als Abteilung der Deutschen Bücherei angegliedert worden ist. Es sammelt in Auswahl, international und ohne zeitliche Begrenzung, Fachliteratur und museales Sammelgut zur Buch-, Schrift- und Papiergeschichte. Es dient der Erfor­schung der Buchgeschichte, der Entwicklung der sozialistischen Buchkunst und der Bildung der Bevölkerung. Seine Bestände stehen der allgemeinen Benutzung zur Verfügung. Das Buchmuseum unterstützt die Forschung, Lehre und Praxis auf seinem Fachgebiet. Als Lehrschau aus Originalen, Nach­bildungen, grafischen Darstellungen und Fotos zeigt das Buchmuseum die Dauerausstellung „Buch und Schrift von der Frühzeit bis zur Gegenwart". Gegenwärtig sind die Mitarbeiter mit der Vorbereitung einer Neugestaltung dieser Ausstellung beschäftigt. Unter den älteren Beständen befinden sich unter anderem 751 Wiegen­drucke (Inkunabeln). Eine Sammlung Künstlerische Drucke enthält hervor­ragende Beispiele der neuen deutschen und internationalen Buchkunst, wie sie sich etwa seit der Jahrhundertwende dokumentiert. Im Jahre 1964 ist das bis dahin in Greiz als öffentliche Einrichtung geführte Deutsches Papier­museum in den Bestand der Deutschen Bücherei übernommen worden. Diese Papierhistorische Sammlung hat sich zur zentralen Sammel- und Forschungsstätte für die Papiergeschichte in der DDR entwickelt. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig überließ 1959 die Restbestände seiner im zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Fachbibliothek der Deutschen Bücherei, die auf die sachgemäße Rekon­struktion der kostbaren Sammlung viel Mühe verwendet hat. Außer buch­händlischer Fachliteratur sind in der Börsenvereinsbibliothek Geschäfts­rundschreiben, Antiquariats- und Verlagskataloge sowie Archivalien zur Geschichte des Buchhandels zu finden. Eine historische Sehenswürdigkeit ist ferner die schon eingangs genannte Reichsbibliothek von 1848, deren Bestände (4 600 Bände) 1938 in die Deutsche Bücherei gelangten. Im Jahre 1964 ist mit dem Aufbau einer Restaurierungswerkstatt in der Abteilung Deutsches Buch- und Schriftmuseum begonnen worden. Eine solche Maßnahme war dringend erforderlich, um Schäden an wertvollen Objekten unmittelbar in der Bibliothek selbst beheben zu können. In dieser Hinsicht ließen sich ausgezeichnete Arbeitsergebnisse erzielen, die auch über die Grenzen der DDR hinaus in der Fachwelt Beachtung finden. Im Interesse der Buchkunde im weitesten Sinne leisten Mitarbeiter des Buchmuseums eine zielgerichtete und kontinuierliche Forschungsarbeit. In diesem Zusammenhang muß auch die Mitwirkung an den Internationalen Buchkunst-Ausstellungen erwähnt werden, die 1959, 1965, 1971 und 1977 117

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