AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)

II. A könyvtárügy történetéből - Rötzsch, Helmut: Die Deutsche Bücherei in Leipzig. Entwicklung und Aufgabenstellung des Gesamtarchivs des deutschsprachigen Schrifttums

grundlegenden bibliothekarischen und bibliographischen Problemen, auf die sich arbeitsteilig auch die Forschungsarbeit konzentriert. Zweifellos kann bereits heute davon gesprochen werden, daß solche Vorhaben wie die Schaf­fung langfristiger Programme wissenschaftlicher Zusammenarbeit der Inte­gration in der sozialistischen Bibliothekswissenschaft, Bibliographie und Informationswissenschaft neue Perspektiven eröffnen. Da im Verlauf dieses Prozesses auch die Beziehungen zwischen der Deutschen Bücherei und der Országos Széchényi Könyvtár (Széchényi­Nationalbibliothek) immer enger geworden sind, ist es dem Verfasser mög­lich, in diesem Beitrag den ungarischen Fachkollegen die Entwicklung und Aufgabenstellung des Gesamtarchivs des deutschsprachigen Schrifttums nahezubringen, das zugleich entscheidende Funktionen der Nationalbiblio­thek der Deutschen Demokratischen Republik wahrnimmt. Seit 1972 beste­hen zwischen unseren beiden Bibliotheken direkte, vertraglich geregelte Beziehungen auf der Grundlage der Kulturarbeitspläne der Regierungen. Daß im Hinblick auf die bisherige Realisierung ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden konnten, möchten Leitung und Mitarbeiter der Deutschen Bücherei an dieser Stelle dankbar betonen. 2. Funktion Vor zehn Jahren, im Mai 1968, hat der Ministerrat der DDR eine Biblio­theksverordnung erlassen, zu der inzwischen zehn Durchführungsbestimmun­gen erschienen sind. In dieser Verordnung ist festgelegt worden, welchen Beitrag die Bibliotheken der DDR zur ständigen Hebung des Bildungs­und Kulturniveaus aller Bürger zu leisten haben. Keineswegs beschränkt sich die Bibliotheksverordnung der DDR auf solche bekannten Komplexe der Bibliotheksarbeit wie Bestandsauf bau, Bestandserschließung, Ausleihe und Leihverkehr. Hier sind auch grundlegende Forderungen formuliert, die sich unter anderem auf die sozialistische Gemeinschaftsarbeit, die bibliothekswissenschaftliche Forschung, die Arbeitsteilung, Rationalisierung und Kooperation beziehen. Die im letzten Jahrzehnt gesammelten Erfahrun­gen und erzielten Ergebnisse machen deutlich, daß unsere Bibliotheksverord­nung einen aktiven Beitrag zur politischen, ökonomischen und kulturellen Stärkung der DDR und ihres sozialistischen Bibliothekswesens leistet. Die Bibliotheksverordnung umreißt auch die Funktionen der Deutschen Bücherei und basiert damit auf dem seit 1964 gültigen Statut der Bibliothek. Als Gesamtarchiv des deutschsprachigen Schrifttums erfüllt die Deutsche Bücherei zugleich grundlegende Aufgaben einer Nationalbibliothek, sowie sie als Prinzipien von der UNESCO 1958 in Wien auf einem Symposium über Nationalbibliotheken in Europa formuliert worden sind. Für die deutschsprachige Literatur hat die Deutsche Bücherei die Funktion eines bibliographischen Informationszentrums übernommen. Als eine öffentliche wissenschaftliche Präsenzbibliothek der DDR dient sie der Forschung und Lehre, dem Studium und der Praxis und pflegt humanistische Traditionen. Auf verschiedenen bibliothekarischen Fachgebieten vertritt sie im interna­tionalen Maßstab die DDR. Sie arbeitet ferner eng mit einzelnen Gremien 109

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