AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1973. Budapest (1976)

II. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - P. Eckhardt Mária: Liszt Ferenc és magyar kortársai az Országos Széchényi Könyvtár dedikált Liszt-zeneműveinek tükrében - Franz Liszt und seine ungarischen Zeitgenossen im Spiegel der dedizierten Liszt-Musikalien der Nationalbibliothek Széchényi

Beziehungen des Lebens und der Wirkung von LISZT, weiterhin in zahlreiche Gebiete des zeitgenössischen ungarischen musikalischen Lebens Einblick gewährt. Es war Frau Katalin ARKÖVY geb. HOD OLY, der LISZT den Sammelband seiner VERDi-Transkriptionen widmete. Katalin HODOLY, Mitte der siebziger Jahre Schülerin von LISZT, wurde später Klavierlehrerin am Landeskonservatorium (Nemzeti Zenede). Nach ihrer Eheschliessung zog sie sich von der musikalischen Laufbahn zurück, pflog aber die gesellschaftlichen Beziehungen mit LISZT weiter. Den Klavierauszug seines — nach HERDERS Text geschriebenen — Prometheus dedizierte LISZT, zum Andenken an die Pester Erstaufführung, der berühmten Schau­spielerin und Schriftstellerin Lilla BULYOVSZKY, die im Konzert die verbindenden Texte gesagt hatte. Die originale Vokalpartitur der Via crucis, einer seiner späten Kirchenmusik­werke, bestimmte LISZT für Mátyás ENGESZER, den Dirigenten der Pester innenstäd­tischen Kirche. ENGESZER war der Gründer des Pester Liszt-Vereins, Uraufführer zahlreicher LiszT-Kompositionen. Die Via crucis kam zu LISZTS Lebzeiten weder zum Druck, noch zur Aufführung. Die Widmung der Partitur der 3. Traner-Ode: Le triomphe funébré du Tasse, ist an Ferenc ERKEL gerichtet, der — neben LISZT — die hervorragendste Persön­lichkeit der ungarischen Musik des XIX. Jahrhunderts war. Anschliessend erinnern wir an einige Dokumente über die Beziehungen zwischen LISZT und ERKEL, die ihr gegenseitiges Verhältnis als Komponisten und Professoren der Musikakademie, fer­ner ihr menschliches Verhalten betreffen. Unter dem Titel: Années de pélerinage, 3 me année, ist jene französische Publika­tion erschienen, die eigentlich mit den ersten 7 Stücken der Melodies hongroises identisch ist. Liszt dedizierte in den vierziger Jahren dieses Werk Leó FESTETICS, jenem ungarischen Magnaten und Musiker, der sich als einen der hingebungsvollsten Freunde des jungen Klaviervirtuosen zeigte ; später aber missbilligte er die Neuerungen des Komponisten heftig, und sogar hinderte er die Uraufführung der Graner Messe. Seine Rolle bei der Entstehung der Musikakademie war auch nicht immer positiv. Die Dedikation des Auszugs für zwei Klaviere der Orchesterbearbeitung des Bákóczi-Marsches im Jahre 1871, mag wohl als eine höfliche Geste an Frau Krisztina FESTETICS geb. KTJBINYI betrachtet werden. Die Sonnenhymne des hl. Franziskus von Assisi wurde in Pressburg von Elek HODOLY, einem dilettanten Baritonsänger, Militärarzt von hohem Rang, vorgeführt. Das Konzert fand am 21. Dez. 1884 statt; seine Wichtigkeit gewinnt dadurch an Bedeutung, dass das Ungarische Königslied, dessen Pester Aufführung bei der Ein­weihung des Opernhauses aus politischen Gründen verhindert wurde, hier das erstemal ertönte. Den Klavierauszug der Sonnenhymne schenkte LISZT im Frühling 1885 Elek HODOLY. Die János RICHTER zugeeignete gedruckte Partitur des Christus-Oratoriums, mit einigen handschriftlichen Korrekturen, erinnert an das Nov. 1873 veranstaltete LiSZT-Jubileum. Diesmal wurde diese grossartige Schöpfung zum erstenmal in Ungarn aufgeführt. Das Verhältnis Ede SZERDAHELYI'S, vielverschlagenen Klavierkünstlers zu LISZT war am Anfang der fünfziger Jahre am engsten. 1851 erschien die I. Rhapsodie in Druck, auf deren druckfertigten Abschrift die originale Titelaufschrift von LISZT und seine Zueignung an SZERDAHELYI ZU lesen sind. Dem Komponisten und Musiklehrer, Károly THERN, gilt LISZTS Dedikation auf einem autographierten Exemplar des Satzes : Eucharistia, aus der Serie Septem Sacra­menta. Beide Söhne THERNS, hervorragende Klavier virtuosen, anerkannte Meister des Zweiklaviervortrags, lernten unter anderen auch bei LISZT. János VÉGH und seine Frau, Angéla BEZERÉDJ gehörten zum engsten Freun­denkreis der späten Lebensjahre von LISZT. VÉGH, als Vizepräsident der Musikaka­demie, half dem bejahrtem LISZT viel bei der Arbeit. Auch die Familiarität ihrer gesellschaftlichen Verbindungen begründet die Dedikation der vierhändigen Klavier­fassung der symphonischen Dichtungen im Februar 1878. Wir wissen nicht, für wen LISZT das Datum seines 'am 27. März 1879 stattge­fundenen, zu Gunsten der Überschwemmten der grossen Szegediner Hochflut gege­benen Konzerts auf die Noten der aus SCHITBEBTS Trauermarsch komponierten Klavier­übertragung aufgezeichnet hat. 9 OSZK Évkönyve 1973 129

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