AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1968-1969. Budapest (1971)

IV. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - Uroševic Danilo: A könyvek, újságok, folyóiratok és olvasókörök fejlődése a magyarországi bunyevácoknál a XIX. század második felében - Die Entstehung von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und Lesezirkeln bei den ungarländischen Bunjevazen in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts

tern die erste Nummer der „Bunjevacke i sokacke novine" (Bunjevazer und Sokazer Zeitung), was vor allem dem Willen und Ausdauer Antunovic's und dem Beistand der einfachen Bujne­vazen zu verdanken war. Das Blatt hat sich zum Ziel gesetzt die Selbstbildung der Bunjevazen zu fördern. Nur das könnte die Selbstbildung gewährleisten — meinte das Blatt —, wenn das Volk einen gehörigen Grad des Wohlstandes erreicht und sich selbst retten will. Außer populärwissen­schaftlichen Bestrebungen betonte das Blatt zugleich immer stärker die zweite Zielsetzung : den Kampf um die nationale Gleichberechtigung. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts war es keine leichte Sache, eine Zeitung zu gründen. Die Behörden haben einem jeden Schritt Antunovic's und seiner Mitarbeiter, aber auch den Zeitungsabonnenten eifrig nachgespürt. Auf Druck der Behörden mußte schließlich Antunovic am 26. Dezember 1872 das Blatt einstellen. Die jüngeren Mitarbeiter und Kampfgenossen Antunovic's ließen sich aber damit nicht zufriedenstellen, daß die Bunjevazen ohne Zeitung bleiben. Sie haben die „Vila'", die bis jetzt ein Beiblatt der Zeitung war, als eine selbständige Zeitung mit dem selben Ziel und Inhalt, schon im Jahre 1873 veröffentlicht. Die Wiedergeburt der „Vila" dauerte jedoch nicht lange. Die Behörden bereiteten immer neue Hindernisse den Redakteuren und Herausgebern der Zeitung, bis auch dieses Blatt in August 1876 eingestellt werden mußte. Gleichzeitig mit den Zeitungsversuchen begannen die Bestrebungen, Vereine für die Bunjevazen zu gründen. Anfang der 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden die ersten Bunjevazen-Vereine. Der erste Verein durfte 1872 in Bátya eröffnet werden. Im nächsten Jahr waren schon in den meisten Bunjevazen-Dörfern um Kalocsa, Baja, Bács­almás und Szabadka Lesezirkel tätig. Die Tätigkeit der Lesezirkel war nicht ergebnislos. In den Dörfern wuchs sprunghaft das Interesse für das Lesen und für die Selbstbildung. Diese Lesezirkel waren damals — infolge ihres nationalen Charakters — die einzigen „offiziellen", legalen Institutionen, die sich mit kulturellen Fragen der Bunjevazen beschäftigt haben. Der beste Schüler Antunovic's, Mijo Mandic begann Schulbücher zu schreiben. 1884 begründete er in Katymár die Zeitung „Neven", die bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges regelmässig erschien und zum Hauptorgan des Erwachens des Bunjevazer Nationalgeistes wurde. Kujundzic begann in demselben Jahr die Kalenderreihe „Danica" zu veröffentlichen, die später, da sie in Szabadka erschien, „Suboticka Danica" genannt wurde. Die „Neven", die „Danica" und die seit 1886 erscheinende „Suboticke Novine" widmeten immer mehr Aufmerksamkeit dem Sprachunterricht und forderten immer nachdrücklicher die Durch­führung des muttersprachlichen Unterrichts. 383-

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