Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 93. (Budapest 2001)

Röhrer-Ertl, O.: Der Mann von Kunbábony - oder über Schauen und Messen. zu Definitionen von Mass- und Index-Eigenschaften in der Anthropologie

sprechen sollten (z.B. BAR-YVOSEF & VAN DER MEERSCH 1993, BELFER-COHEN & HOVERS 1992, DIBBLE & CHASE 1993, LlEBERMAN 1993/?). 3.2.2. Von hier ging dann der entscheidende Einfluß auf die benachbarten Fä­cher Praehistorie, Ethnologie, Anthropologie etc. aus, welche sich ja seinerzeit noch nicht völlig ausdifferenziert hatten und über gemeinsame wissenschaftliche Gesellschaften verfügten (z.B. MÜHLMANN 1968). Von Forschungsbeginn an war man sich in allen hier beteiligten Disziplinen über den einzuschlagenden Weg einig. Es wurde versucht, zeitlich gestaffelte "Straten" in Linguistik, Praehistorie und Anthropologie miteinander zu paralleli­sieren, wobei man sich eng an die Linguistik anschloß (z.B. VIRCHOW 1874/?). Kenntnislücken wurden entweder durch induktive Vermutungen (Hypothesen) oder "Anleihen" aus Nachbardisziplinen geschlossen - leider nicht immer als solche gekennzeichnet. Über wesentliche Gründe möglicher Misinterpretationen von Be­funden wurde früh begründet referiert (z.B. STEINTHAL 1896), auch wenn das bis dato wohl nicht immer voll beachtet worden zu sein scheint. Das und "starke emotionale Beteiligung" sensu DÖRNER führten zu Polemi­ken sensu z.B. STENZEL (1977), gegenüber denen eine Abgrenzung wohl nicht im­mer leicht war (z.B. VIRCHOW 1872, 1874a,/?). Einig war man sich aber stets in dem Postulat einer Einheit von "Kultur", "Sprache" und "Rasse" - z.gr.T. bis heu­te in diesem Sinne verwendet (z.B. SCHARF 1975a ff). Dabei erschien dann ledig­lich die Entwicklung einer korrekten Definition für "archaeologische Kultur" als Desideratum. Der aus der Linguistik kommende, sicher ebenso bedeutende wie umstrittene, GUSTAV KOSSINNA brachte nicht nur korrekte Arbeitsmethodik etc. in die Praehi­storie ein (z.B. EGGERS 1959) und formulierte die noch heute gültige archaeologi­sche Kulturdefinition aus, sondern stellte auch 1896 (KOSSINNA 1911) einen Satz auf, nach dem sich "archaeologische Kulturprovinzen" mit "Völkern" bzw. "Stäm­men" deckten, wobei es aber auch hier durchaus Vorläufer gibt (z.B. RETZIUS 1864). Seine Schüler arbeiteten dann offensichtlich erfolgreich mit diesem metho­dischen Ansatz (z.B. BLUME 1912), woraufhin er sich schließlich weltweit durch­setzte und auch derzeit Anwendung findet (z.B. PAULI 1980). Begründet durch den inzwischen längst vergessenen persönlichen Konflikt SCHUCHHARDT/KOS­SINNA (z.B. EGGERS 1959) erfolgen seit dieser Zeit permanent Angriffe auf die "Methode KOSSINNA", wobei - bis in jüngste Zeit hinein (z.B. PAULI 1980) - tra­ditionell dessen Schüler WlLKE (1907, 1918) als primäres Zielobjekt genutzt wird. Und das, obwohl sich dessen Arbeiten methodisch und sachlich kaum weniger korrekt darstellen, als solche aus neuester Zeit (z.B. ANTONY 1986, GANKRELIDSE 1990, GANKRELIDSE & IWANOW 1990, HAM? 1990, KILIAN 1988, MARKEY & GREPPIN 1990, RENFREW 1988, SCHARF 1975«, SHEVOROSHKIN 1989, ZVELE-

Next

/
Oldalképek
Tartalom