Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 81. (Budapest 1989)
Bunke, Zs.: Angaben zur Geschichte der "Ratio denominationis" der Gattung Sternbergia W. et K.
et pro parte novas (Ungarischer Staatsarchiv) enthält 1057 Taxa. Hier taucht unter andere „nova inventa" ein Colchicum novum auf (PRISZTER 1973a). Drei Jahre später gab WINTERL den Band Jndex honi botanici Universitatis Hungaricae, quae Pestini est" aus, das in seinem Wesen das erste, mit Abbildungen versehenes Florenwerk von Central-Ungarn ist. Auf der 33. Seite der Faksimile-Ausgabe finden wir Colchicum novum mit morphologischer Beschreibung. Dazu schliessen sich noch zwei Anmerkungen, von denen die erste den Standort charakterisiert, die andere die Lebensweise der Pflanze betrifft und auf mehrjährige Beobachtung beruht: „Habitat in densissimo cespite pratorum, quibusdam annis non inventum, aliis rediens." (PRISZTER 1972:16, cf. WINTERL 1788) Die geplante Abbildung („fig."...) von der neuen Pflanze wurde von WINTERL nie publiziert (PRISZTER 1973b). Herbarmaterial ist nicht erhalten. Der zweite, von WINTERL herausgegebener Index (1802), eine Aufzählung der Artennamen, enthält die erwähnte Pflanze nicht. JOHANN KONSTANTIN SCHUSTER, damals Doktorandus, später Professor sah, dass „Winterl anno 1800 ab enthusiasmo botanico sensim defecisset, atque ad chemica fere totus transiisset" (SCHUSTER 1829: XXXVIII). Dies ändert die Tatsache nicht, dass seine Entdeckungen in der ungarischen Florenforschung hohen Wert haben, jedoch nicht seinen Autornamen tragen. In Europa war WINTERL bekannter Wissenschaftler; dies beweisen auch die Benennungen Winterlia MOENCH (Marburg 1794, = Ilex L.), nach WINTERLS Tode Winterlia DENNSTEDT (Weimar 1818, = Hesperethusa M. RoEM.?) und Winterlia SPRENGEL (Halle 1825, = AmmaniaU, vgl. WILLIS 1973:1226). „GETHYLLISNOVA ", „G. HUNGARICA" KlTAlBEL, 1799 in mscr. Elf Jahre später, im 1799 tauchte in einem Reise-Tagebuch von KITABEL ein neuer Taxon auf: Gethyllis nova. Als Adjunkt von PROFESSOR WINTERL begann er vor 7 Jahren seine Forschungsreisen. Inzwischen hatte er einen Reisegefährten und Mäzen gefunden im Grafen FRANZ WALDSTEIN, der sich neben seiner militärischen Laufbahn zum Botaniker gebildet hatte. In den Gedanken der beiden Männer nahm allmähüch der Plan eines prächtigen Florenwerkes von Ungarn Gestalt. Sie haben deshalb im Jahre 1798 PROFESSOR CARL LUDWIG WILLDENOW in Berlin besucht und persönlich von ihren Forschungsreisen Vieles mitgeteilt. Aus diesen Pflanzen veröffentlichte WILLDENOW (1799) zwei neue Gattungen: Kitaibelia und Waldsteinia . Es ist zu bemerken, dass die Zweite tauchte schon als Geumnovumbei WINTERL auf, mit kurzer Beschreibung und geplanter Abbildung (1788:50). Die transdanubiale Reise im Jahre 1799, von KITAIBEL Iter baranyense genannt, dauerte 3 Monate lang. Seine Begleiter waren der Gärtner des Botanischen Gartens und der Maler JOHANN SCHÜTZ (KITAIBEL 1799 in GOMBOCZ 1945:293). Am 9. Juli notierte KITAIBEL Folgendes in seinem Tagebuche: „Nach Tihon (= Tihany). In und an Gärten in Füred: Centaurea crupina, Convolvulus cantabricus, Xeranthemum annuum, Linum tenuifolium, Thymus montanus, Pimpinella glauca, Veronica spicata, Euphorbia nicaensis et virgata, Gethyllis nova, Crépis foetida, Centaurea paniculata, Tragopogon majus, Inula ensifolia, Carthamus lanatus, Androsace maxima". (KlTAlBEL 1799 in GOMBOCZ 1945: 390-391). Die Gattung Gethyllis ist im Classis VI.