Kovács I. (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 78. (Budapest 1986)

Vincze-Szeberényi, H.: Neuere Messergebnisse von einigen komplex aufgebauten Plagioklas-Zwillingskristallen

sich z.B. bei den Manebacher und Albit-Ala-Gesetzen, deren Achsenpol auf den Bestim­mungs-Stereogrammen von BURRI —PARKER —WENK (1967) eng benachbart sind. Man kann das Problem verstehen, wenn man die pseudokubische Systematik der Plagioklas­Zwillingsgesetze betrachtet und zwar in diesem Fall die Pseudo-Rhombendodekaedrischcn Gesetze. Hier kann man sehen, dass die Goldschmidtschen Winkelwerte dieser zwei Gesetze voneinander nur wenig abweichen: Manebacher: cp = 43,2° im triklinen <p = 45° im kubischen System o = 90° im triklinen Q = 90° im kubischen System Albit-Ala 99 = 46,8° im triklinen <p = 45° im kubischen System Q — 90° im triklinen Q = 90° im kubischen System Bei den untersuchten Zwillingsgruppen konnte man noch mehrere Zwillingsachsen konst­ruieren, alle sind in der Ebene [010], die in diesem Fall von der Ebene (010) nicht unter­scheidbar ist. Die kristallographischen a und y-Achsen waren nahezu 90°. Bei dieserZwil­lingsgruppe dominiert der pseudo-monokline Charakter des Kristalles, die monokline Symmetrieebene ist die Hauptrichtung. II. Die Gruppe Nr. Sz. 992. ist ein doppelter Penetrations-Zwillingsstock (Tafel II : Bild 1—2). Die Grenzflächen der einzelnen Säulen sind die Flächen (010), (110) und (001), •sie ähneln der sogenannten prismatischen monoklinen Tracht, doch die Messungen der Grenzflächen am U-Tisch sind gar nicht so verlässlich wie die Messungen der optischen Daten und aus deren konstruierten Zwillingsachsen. Der Anorthitgehalt ist 70—85%. Nach der Konstruierung der optischen Indikatrixen fällt der symmetrische Aufbau der ganzen Gruppe sofort auf (Abb. 2). An den einzelnen polysynthetisch aufgebauten Komp­lexen kann man die drei wichtigen Zwillingsgesetze: Albit — Roc Tourné — Karlsbad feststellen, die in beiden Gruppen das rechtwinklige kristallographische Bezugssystem an­gibt. Die gemeinsame Symmetrieebene der beiden Gruppen ist die Zone [110], in der die Pole der Zwillingsachsen (110) bzw. (110) und (112) liegen. In diesen Gruppen konnte die Zwillingsachse (11^) aus zwei Zwillingsindividuen festgestellt werden. Es ist die Achse des Goodsprings-Gesetzes, das bei monoklinen Feldspäten von DRUGMAN im Jahre 1938 beschrieben worden ist. Bei triklinen Plagioklasen wurden sie bis jetzt nicht festgestellt. Im triklinen System existiert eine linke und rechte Form dieses Gesetzes. In dieser Gruppe erscheint innerhalb eines Komplexes eine kleine lameliierte Zwillingsgruppe, die wieder nach den Albit — Karlsbad — Roc-Tourné-Gesetzen verzwillingt ist, und diese kleine Gruppe ist mit dem Wirtskristall nach dem (110) Gesetz verzwillingt. Aus früheren Beobachtungen ist bekannt, dass die optischen Symmetrieebenen der basischen Plagioklase immer in der Nähe einer Zone oder Fläche mit einfachen Indices gelagert sind. Der Pol der [n y ] Richtung liegt neben der triklinen (021) oder (021) Fläche (bei 80—90% An-Gehalt). Die Richtung [n a ] liegt etwa 10—12° von der (111) Pol entfernt, so wie die [n^] Richtung in der Nähe des (110) oder (110) Flächenpols angeordnet ist, Aufgrund dieser Gesetzmässigkeiten kann man die pseudokubische Symmetrie der Plagioklase erklären. GLAUSER (1960, 1963, 1966) beschäftigte sich in seinen Arbeiten mit der Erscheinung, dass die Zwillinge basischer Plagioklase eine auffallende pseudokubische Symmetrie zeigen. Aus den ungleichartigen optischen Vektoren konstruierte sogenannte „Pseudo-Zwillings­achsen" liegen auch in den pseudokubischen Zonen in der Nähe morphologischer Richtun­gen mit einfachen Indices. Bei den hier beschriebenen Zwillingsgruppen und bei noch mehreren gemessenen Plagioklasen war es gar nicht notwendig, die Anordnung der ungleichartigen optischen Richtungen zu untersuchen, weil die gleichwertigen Richtungen die pseudokubischen Symmetrieverhältnisse auch angaben. Die schöne, idiomorphe Entwicklung der Plagio-

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