Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 74. (Budapest 1982)
Dunger, W. G.: Collembolen (Insecta, Collembola) aus der Mongolischen Volksrepublic, II. Isotomidae
Ventrale Chaetotaxie : Behaarung des Clypeus, Labrum und Labium normal (wie bei A. continentalis sp. n.). Längs der Medialnaht der Kopfunterseite sind beim Typusmaterial konstant 5 +5 Borsten vorhanden (Fig. 5 B). Auf dem Thorakalsternit II stehen 0, auf III meist 3-4, seltener bis zu 6 Borsten beidseits. Die Beborstung des Ventraltubus entspricht derjenigen bei A. continentalis (0/3 +3/4). Die Abdominalsternite II und III tragen je 3 Borsten, anstelle des Retinaculum stehen weitere l(-2) Borsten. Die männliche Genitalplatte weist wie üblich 3 +3 innere, aber 4 +4 bis zu 6 +7 äussere Borsten auf. Beide weibliche Genitallippen tragen 1 +1 seitliche Borsten. Die Beborstung der Manubrialfläche und der Subcoxen der Furca wie für die Gattung normal. Verwandtschaft. Anurophorus mongolicus sp. n. gehört in die A. cuspidatusGruppe, die sich durch den Besitz deutlicher Keulenhaare an den Tibiotarsen und durch gut entwickelte Empodialanhänge (mindestens am III. Beinpaar 1/3 oder mehr der Klaueninnenkante) auszeichnet. Einige hierhin gehörige Arten haben durch Reduktion der Augenzahl (balcellsiSELGA, 1959; satchelliGOTO, 1956; scheueriCHRISTIANSEN & BELLINGER, 1980), andere durch die Entwicklung auffälliger Skulpturen auf den letzten Abdominalsegmenten (coiffaiti CASSAGNAU & DELAMARE, 1955; spinosus DALLAI, 1971; scheueri CHRISTIANSEN & BELLINGER, 1980, mit Einschränkung auch montanus MARTYNOVA, 1968) eine deutliche Sonderstellung. Auch die (nur kurz beschriebenen) nordamerikanischen Arten fallen durch Sondermerkmale aus der unmittelbaren Verwandtschaft von A. mongolicus sp. n.: A. altus CHRISTIANSEN & BELLINGER durch nur 2 Keulenhaare am Tibiotarsus 2, und A. bimus CHRISTIANSEN & BELLINGER durch das sehr grosse Postantennalorgan (bis 3,5 mal Augendurchmesser). Ebenfalls weit getrennt erscheint A. cuspidatus STACH, 1920, der Empodialanhänge von 3/4 bis ganzer Länge der Klaueninnenkante und neben den 6 normalen Sensillen auf Antenne III 5 weitere Sinneshaare trägt; auch das Ant. I-Organ dieser Art weicht durch nur 1 (schwach differenzierte) Sensille von den Verhältnissen bei A. mongolicus sp. n. ab. Immerhin ist A. cuspidatus im gegebenen Zusammenhang interessant, seit Yosii (1966) diesen Bewohner der zentraleuropäischen Gebirge aus Nepal genannt hat. Der ungenügend bekannte A. asfouri CHRISTIANSEN, 1958 aus dem Libanon soll einen Innenzahn an den Klauen tragen. Als der neuen Art nächstverwandt verbleiben somit — unter Anrechnung der wechselhaften Ausbildung der Runzelung auf Abdomen V/VI nach MARTYNOVA 1971 — nur noch A. montanus MARTYNOVA, 1968 und A. ganghwaensis LEE, 1977. Von der letztgenannten, koreanischen Art unterscheidet sich A. mongolicus sp. n. mindestens durch das grössere Postantennalorgan (l,3-l,6mal Augendurchmesser bei ganghwaensis), durch etwas kürzere Empodialanhänge und durch das Auftreten der dorsalen Sensillen (Formel für ganghwaensis 1,1/07,2,2,2,4). Von der aus den mittelasiatischen Hochgebirgen (Tien-Schan, Alai, Kirgisien) beschriebenen Art A. montanus MARTYNOVA, 1968 ist die neue Art mindestens (neben dem Fehlen einer auffälligen Abdominalskulptur) durch ein grösseres Postantennalorgan (l,5mal Augendurchmesser bei montanus), 2 zusätzliche Sensillen neben dem Antennalorgan III (bei montanus nur insgesamt 5 Sensillen) und die immer spitzen Makrochaeten (bei montanus am Ende abgebogen und ± verbreitert) unterschieden. Von keiner Art der näheren Verwandtschaft wurde bislang ein Sexualdimorphismus (Besitz eines Männchenorgans an den Tibiotarsen) bekannt. Ökologie. Anurophorus mongolicus sp. n. wurde an keinem Fundpunkt gemeinsam mit A. continentalis sp. n. gefunden. Sie scheint Wüsten- und Steppenbedingungen in Zusammenhang mit Caragana- oder AWri/rw-Vegetation (bzw. auf Nitraria parasitierende Cynomorium) zu bevorzugen. Um die Einordnung der neuen Arten zu erleichtern (70% der holarktischen Anurophorus s. str. wurden nach Erscheinen der Fauna Europaea von GISIN beschrieben), wird nachfolgend eine kurze Bestimmungstabelle der holarktischen Anurophorus s. str. gegeben.