Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 65. (Budapest 1973)
Kecskeméti, T.: Entwicklungsgeschichte der Nummulitenfauna des Bakonygebirges in Ungarn
ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARIC Tomus 65. Budapest 1973. Entwicklungsgeschichte der Nummulitenfauna des Bakonygebirges in Ungarn Von T. KECSKEMÉTI, Budapest Abstract — The oldest Nummulites fauna of the Mts. Bakony (Hungary) is Upper Cuisian; in the Middle Eocene three developmental phases can be differentiated, while the Upper Eocene phase consists of Nummulites faunas of only small species numbers. Some important developmental series and groups are presented of the rich Nummulites fauna, containing about 50 species, mainly from the Middle Eocene. Die Nummulitenfauna des Bakonygebirges führt etwa 50 Arten und Unterarten, sodaß sie eine der reichsten und wichtigsten Nummulitenfaunen Europas darstellt. Die Ablagerungsreihe, die sich vom oberen Teil des Untereozäns bis zum Ende des Obereozäns erstreckt, vertritt eine ziemlich lange Zeitspanne, sodaß sie für die Untersuchung der entwicklungsgeschichtlichen Tendenzen der in ihr aufeinanderfolgenden Faunen ganz besonders geeignet ist. Das Bakonygebirge weist von diesem Gesichtspunkte aus auch paläogeographisch eine günstige Lage auf. Das Gebiet lag nämlich etwa in der Mitte der epikontinentalen Zone des mediterranen eozänen Sedimentationsraumes, der sich in E-W-licher Richtung vom Kaukasus bis zu dem Pyrenäen erstreckte und auch vom wichtigsten Schauplatz der Ausbildung und Entwicklung der Nummuliten lag es nicht weit entfernt, nämlich vom Rand des Seichtmeeres, der in der geosynklinalen Zone den Ubergang zum epikontinentalen Streifen darstellte. Die paläogeographischen Beziehungen, die sich aus dieser Lage ergaben, sicherten eine enge faunistische Verbindung zwischen dem weiter S-lich gelegenen Geosynklinalrand und dem E-lichen und dem W-lichen Teil des mediterranen Gebietes. Durch diesen Umstand war eine schnelle Verbindung der Nummulitenfaunen, sowie ihr gegenseitiger Austausch möglich. Dazu kommt noch der meistens tadellose Erhaltungszustand, der eine Verfolgung der Veränderungen von den aufeinander folgenden evolutiven Merkmalen zuläßt. Das reiche Material, das wir im Laufe der Jahre untersuchen konnten, entstammt dem ganzen Gebiet des Bakonygebirges. Seine Verteilung aber ist nach den einzelnen Teilen des Gebirges ungleichmäßig. Die industriell gut erkundeten Gebiete (Baiinka. Dudar, S- Bakonygebirge) lieferten mehr Material, als die weniger gut erschloßenen Gebiete (NW-Rand des Bakonygebirges). Jedenfalls lag das bearbeitete Material von allen Gebieten in einer entsprechenden Menge zur Verfügung um das Faunabild der einzelnen Bekken mit der erforderlichen Verläßlichkeit aufzeichnen zu können. Die Bearbeitung der einzelnen Fundorte bzw 7 . Profile konnte natürlich nicht immer mit demselben Gewicht durchgeführt werden. Die Profile, die besser aufgeschloßen waren, oder größere Komplexe durchquerten, sind als Grundprofile bearbeitet worden. Ihr Material wurde vollkommener und komplexer untersucht. Ihre Lage wird in Karte 1. gezeigt. Die entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungen wurden mit der Erforschung der konkreten Arten begonnen. Zu diesem Zwecke haben wir innerhalb desselben Profils die Nummuliten der einzelnen Schichten miteinander verglichen, die die Phylogenese deutlich widerspiegelnde Ontogenese der verschiedenen Arten untersucht und die zeitlichen Veränderungen einiger Elemente der Gehäusestruktur verfolgt. Alle diese Untersuchungen werden in mehreren, ununterbrochenen, lückenlosen Profilen durchgeführt. In der Variabilität der taxinomischen Merkmale ließen sich in der Funktion der Zeit ganz bestimmte Richtungen beobachten, die auch bei den verwandten Formen ähnlicherweise zur Geltung kamen. Die Evolutionshöhen der Merkmals Veränderungen können«. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung., 1973, 65