Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 55. (Budapest 1963)

Jánossy, D.: Die altpleistozäne Wirbeltierfauna von Kövesvárad bei Répáshuta (Bükk-Gebirge)

DIE ALTPLEISTOZ Ä.NE WIRBELTIERFAUNA VON KÖVESVÁRAD 119 Dieses verhältnismässig reiche Material liât deswegen eine grosse Bedeutung, da meines Wissens aus dem Karpathenbecken bis heute keine nennenswerten Reste des typischen Ursus deningeri-Formenkreises bekanntgegeben wurden, (wahrscheinlich gehören diejenigen, nicht näher beschriebenen Reste von Brassó hierher, die EHIK [1913] als ,,U. spelaeus " bezeichnet hatte, sowie einige Stücke von Püspökfürdő und Gombaszög [ KORMOS , 1937, KRETZOI , 1938]). Die bis­herigen, übrigens recht spärlichen Bären-Funde aus dem Altquartär des Villányét" Gebirges und von Püspökfürdő gehören ausnahmslos der U. ,,etruscus " — bzw. mediterraneus-Gruppe an ( KORMOS , 1937, KRETZOI 1956b) und von Gombaszög wurde früher auch kein typischer deningeri gemeldet (KRETZOI, 1938). Mit den altpleistozänen ,,Grossbären" beschäftigt sich eine so umfangreiche Literatur — unter welchen in erster Reihe die Beschreibungen von REICHENAU (1906), FREUDENBEPG (1914), EHRENBERG (1928 usw.), RODE (1935), ZAPFE (1948), ERDBRINK (1953), HELLER (1936 usw.), KURTEN (1957) u.a. erwähnt werden sollen — so dass wir solche Reste ziemlich gut in die Reihe des bisher bekannten Materiales einfügen konnten. Die Fundstelle von Kövesvárad ist deswegen günstig, weil eine ziemlich gute Serie verschiedener Skeletteile vorliegt. Nach den genannten Autoren können nämlich heute schon Einzelfunde nicht einwandfrei identifiziert werden. Es scheint also nicht überflüssig zu sein, an dieser Stelle das Bärenmaterial einer intensiveren Untersuchung zu unterwerfen. Am ganzen Material kann allerdings jene Polymorphie wahrgenommen werden, diejenige in der Literatur betont wird und welche Tatsache schon an die ähnlichen Verhältnisse bei dem Höhlenbären erinnert. Von Schneidezähnen liegen fast ausschliesslich Bruchstücke vor. Diese werden in der Literatur auch weniger berücksichtigt als andere Zähne, da sie morphologisch am wenigsten spezialisiert sind. Die am meisten charakteristisch zu sein scheinenden I 3 sind eher arctoid, als speläoid. Orocaudale Länge auf der Schmelz-Wurzel-Grenze: 11,0—12 ,5 mm, Breite daselbst 10 ,5; 11,0; 11,5 mm. Die anderen vorhandenen Bruchstücke sind auch auffallend kleiner, als dieselben des Spelaeus aus reichem ungarischen Material. Wie oben schon angedeutet, wurden von Eckzähnen auch hauptsächlich Bruchstücke geborgen, nur ein einziges Stück ist völlig unversehrt (siehe Taf. I, Fig. 10). Dieser (obere) Canin hat eine Gesamtlänge von etwa 113 mm. Die grösste Breite der Wurzel beträgt cca 28, die Dicke ebenda cca 18 mm. Die Höhen der Krone auf verschiedenen Bruchstücken (aussen) gemessen ist 31 bis 42 mm. Von den vorderen kleinen Prämolaren liegen 4 Stück, von 4 verschiedenen Individuen stammende Beste vor, die alle obere Zähne zu sein scheinen. Unter diesen ist die Wurzel nur bei einem Zahn intakt, die Kronen sind aber bei allen tadellos, ganz einfach gebaut, von ovaler Form. Die Individuen zahl der Bären von Kövesvárad ist ziemlich schwer einwandfrei zu beurteilen, da die Funde im Sediment sehr zerstreut vorkamen. Auf Grund verschiedener Zähne kann jedoch auf maximal 5—6 adulte Individuen geschlossen werden. Diese Tatsache spricht also dafür, dass die vorderen Prämolaren bei dieser Form regelmässig vorkamen (Pm von vier Individuen). Die Länge X Breite-Masse der Zahn­kronen sind die folgenden: 7,7x6,0; 6,5x5,0; 7,2x5,5; 7,2x5,0. Diese Zähne scheinen alle P 3 zu sein, da Reichenau (1906) für einen P 3 das Mass in 8x5 mm angibt, wobei die Alveolenmasse für den P 1 (4 Fälle) in 4x4 mm angegeben wur­den. Diese Alveole wäre für alle der mir vorliegenden Zähne zu eng. An zwei

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