Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Báldi, T.: Glycymeris s. str. des europäischen Oligozäns und Miozäns
der dichteren Lage ihrer Zähne und vor allem auf Grund der scharfen radialen Rippen, die äussere Fläche der Schale skulpieren, von G. p. deshayesi abzutrennen ist. Diese Abtrennung kann in den jüngeren Stadien, wie darauf bereits TEJKAL (1955) hingewiesen hat, nur sehr schwer durchgeführt werden, obwohl G. texta auf Grund der Skulptur der äusseren Schalenoberfläche nicht einmal in die Untergattung Glycymeris s. str. gehört. G. texta kommt ausser der atlantischen Provinz auch im Mittelmiozän der Paratethys vor. So wird sie von KAUTSKY (1932) aus dem Wiener Becken aufgezählt, während wir in Lapugy und in Szob solche Exemplare gefunden haben, die mit dieser Art zu identifizieren sind. Vorkommen: G. p. deshayesi gehört zu den am meisten verbreiteten Arten des europäischen Miozäns. Sie tritt überall, in ganz Europa, an der Basis des Burdigals ( = teilweise des Aquitans im Sinne des Stratotyps) auf. Zu dieser Zeit entsteht sie nämlich aus der oligozänen Form G. p. lunulata. In der borealen Provinz ist sie im über die chattischen ( = aquitanischen) Schichten gelagerten Vierländer Komplex bereits sehr häuftig. Auch in SW-Frankreich tritt sie zuerst im Untermiozän („aquitanien" + „burdigalien") auf. Eine ähnliche ist die Lage auch in Norditalien. Im Bereich der westlichen Paratethys ist sie das erste Mal oberhalb der Schichten mit G. latiradiata s. 1. und G. p. lunulata ( = G. inflatoides) anzutreffen, wo sie mit G. fichteli, G. cor, Chlamys gigas, Pecten pseudobeudanti usw. zusammen auftritt. In dieser Faunavergesellschaftung kann sie auch in den Schichten von Kaltenbachgraben der südbayerischen Molasse beobachtet werden (HÖLZL, 1958). Zu derselben Fauna knüpft sich ihr ältestes Auftreten auch innerhalb des Karpatenbeckens an: nach meiner eigenen Beobachtung in Budafok, nach KOCH (1900) in Korod (Siebenbürgisches Becken), nach SENES (1952/79) in BomhaüPuszta, nach HANO & SENES (1953) in Rapp (Rapovce). Im Bereiche der östlichen Paratethys erscheint diese Form das erste Mal in den Schichten von Sakaraul Grusiens (CHARASTISCHWILI in GORETZKIJ, 1956). Diese Schichten werden im allgemeinen für Untermiozän gehalten. Die Form ist im Mittel- und Obermiozän von ganz Europa häufig. So kommt sie im Norddeutschland (Hemmoorer Stufe usw.), in den Niederlanden (Miozän des Peel-Gebietes), in Belgien (Boldérien, Houthaelen, Anversien), im Gebiet der atlantischen Provinz in der Tourain (= G. pusilla DUJARDIN), in SW-Frankreich und Portugal vor. In der mediterranen Region ist sie aus dem Rhône-Becken und Norditalien bekannt. In der mittelmiozänen Paratethys kann sie vom Wiener Becken einerseits über Ungarn und die südliche Slowakei bis Siebenbürgen und NW-Bulgarien, andererseits über Mähren und S-Polen (Karpatische Vortiefe) bis zu dem Gebiet des Kaspischen Meeres und des Aral-Sees verfolgt werden. In % den helvetischen Schichten des Karpaten-Beckens ist sie nur selten anzutreffen, (Bánta-puszta in der Nähe von Varpalota), im Torton ist sie aber umsomehr verbreitet: Várpalota, zahlreiche Fundorte im Mecsek-Gebirge, in der Umgebung von Budapest: Érd, Leithakalkstein von Budafok, Budapest —Bakos, und IllésStrasse usw; von zahlreichen Fundorten des Börzsöny- und Cserhát-Gebirges: Szob, Zebegény, Letkés, Mátraverebély, Sámsonháza, Nógrádszakái usw. Fernerhin wurde sie aus der Karpatoukraine (Teresvenskojer Horizont), aus der Südslowakei (Kosihovce usw.) und aus Siebenbürgen (Kostej, Lapugy, Bujtur und von mehreren Fundpunkten des südlichen Siebenbürgens) erwähnt bezw. beschrieben. Es ist interessant zu erwähnen, dass sie an manchen Stellen in der Kalksteinund Sandfazies in einer grossen Menge anzutreffen ist (im Leitha-Kalkstein und Konglomerat in Form von Steinkernen und Abdrücken), die aber meistens kleiner und asymmetrischer sind und G. pilosa s. str. näher stehen. Dagegen ist diese Unterart in den tonigen und mergeligen Ablagerungen des etwas tieferen Wassers selten, manche Exemplare erreichen hier aber dann riesige Ausmasse (Kostej, Szob, Vöslau) und diese letzteren Exemplare erinnern dann in vielen Hinsichten an G. bimaculata, obwohl sie zahlreiche Merkmale auch von G. pilosa s. str. besitzen. In der Karpatischen Vortiefe ist diese Unterart ausser von mehreren Fundorten Mährens (z. B. Kienberg b. Mikulov) auch in Südpolen und in Wolynien und Podolien, hauptsächlich in der Umgebung von Lwow (Lemberg), Tarnopol und Ghmelnitzkij bekannt. Von diesen Gebieten gehören die Formen hierher, die früher als G. orbiculus (EICHWALD), G. duboisianus (D'ORBIGNY) und G. volhynianus (D'ORBIGNY) beschrieben worden sind. Eine zeitgemässe Beschreibung dieser Formen befindet sich bei KRACH (1933), FRIEDBERG (1936) und GORETZKIJ (1956). Weiter nach Osten kann G. p. deshayesi in der Moldau, in den Tomakovka-Schichten der