Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 53. (Budapest 1961)

Fehér, J.: Kristallmorphologische Untersuchung des Gipses von Gánt

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 53. PARS MINERALOGICA ET PALAEONTOLOGICA 1961. Kristallmorphologische Untersuchung des Gipses von Gánt Von J. FEHÉR, Budapest* Das Bauxit vorkommen in Gánt (Komitat Fehér) ist auch wegen seiner Gipskristalle nenneswert. Sowohl im Bergbau von Meleges als auch in dem von Harasztos wurden schöne, vollkommen ausgebildete Gipskristalle gefunden. Die Mineralogisch-Petrographische Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums im Ungarischen Nationalmuseum besass eine sehr reiche, aus mehr hundert Gipskristallen bestehende Sammlung. Der Brand der Mineralogisch­Petrographischen Abteilung im Oktober 1956 vernichtete die Kristalle. Uber die kristallmorphologischen Eigenschaften des Gipses von Gánt ist bisher noch keine Mitteilung erschienen. * J. Fehér arbeitete vom 15. Oktober 1954 bis zum 7. Juni 1957 in der Mineralogiscn­Petrographischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums. Sein Interesse wandte sich der Mineralogie zu. Da mir die Aufarbeitung der Gipse von Gánt für wichtig erschien, betraute ich J. Fehér, diese Arbeit unter Befolgung meiner Unterweisungen auszuführen. Die Auf­gabe wurde von ihm mit Erfolg gelöst. Er stellte die Ergebnisse seiner Untersuchungen kurz zusammen. Sein Manuskript wurde von mir ergänzt und überarbeitet. Die Arbeit ist eigentlich bloss ein skizzenhafter Abriss über die kristallmorphologischen Eigenschaften des Gipses von Gánt ; zur vollständigen Ausarbeitung kam es aber nicht mehr, da das Material ein Raub der Flammen wurde. Dennoch war es wünschenswert, die Arbeit erscheinen zu lassen, da sie die erste Veröffentlichung über die schönen Kristalle ist. Es ist nicht wahrscheinlich, dass vom Fundort in nächster Zukunft neues Material zum Vorschein käme, und so besteht zur Zeit keine Hoffnung auf eingehende Untersuchungen. Der Vollständigkeit halber möchte ich ergänzend erwähnen, dass sich bei Gánt, im Becken südsüdosthch vom Dolomitschollen des Gránáser Berges, ein alaunhaltiger Brunnen befindet. Die geologischen Verhältnisse des Brunnens wurden von Z. Schréter untersucht (1). In der bläulichgrauen Tonschicht des Brunnens sind Erznester zu finden. Die Mineralien, die aus dem Ton zum Vorschein gekommen waren, wurden von Z. Toborffy beschrieben (2). Die Erze sind durch Pyrit und wenig Markasit vertreten. Am Pyrit wurden die Formen o(lll). e(210) und a(100) bestimmt, es herrscht der Oktaeder. Die Kristallformen des Markasits sind m(110), c(001), z(012), 1(011). Zwillingskristalle nach m( 110) kommen häufig vor. T o b o r f f y beschrieb ausser den Erzmineralien auch Gipskristalle. Diese kommen entweder in rotem oder in bläulichgrauem Ton vor. An den Kristallen, deren Grösse sich zwischen einigen Millimetern und 7—8 cm bewegt, beobachtete Toborffy die Formen b(010), m(110), k(130), c(001), 1(111) und n(lll). Die Kristalle sind tafelig nach b(010). Die meisten sind farblos. Die im roten Ton gefundenen Kristalle sind gelblich und rötlich, die im grauen Ton gefundenen gräulich. Die Farbe rührt vom fein verteüten roten bzw. grauen Ton her. Die Gipskristalle des bläulich­grauen Tones enthalten Pyrit- und Markesiteinschlüsse. Neuestens hat LTokody Pyritkristalle aus dem Bauxitbergbau Gánt—Hosszúharasztos beschrieben. Das Liegende des Bauxits ist Dolomit der oberen Trias ; am Dolomit sitzen max. S mm grosse Pyritkristalle. Ihre herrschende Form ist der Hexaeder, dessen Spitzen zuweilen vom Oktaeder abgestumpft sind. L. T o k o d y

Next

/
Oldalképek
Tartalom