Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)
Párducz, B.: Über den feineren Bau des Neuronemensystems der Ziliaten
fenden Kenntnisse ergänzen und abrunden zu können. Gleichzeitig lassen jedoch die obigen Ausführungen darauf folgern, dass die Elektronenmikroskopie uns die feinere Strukturanalyse der Interziliarfasern noch unverändert weiter schuldig ist. Alle Anzeichen weisen nämlich darauf hin, dass die kinetodesmalen Elementarfibrillen mit den Interziliarfasern gar nichts zu tun haben. Diese fibrillären Differenzierungen sind vermutlich mit den inneren Wurzelfortsätzen der Zilien identisch, ihre Verlaufsrichtung weicht jedoch von den Feststellungen der früheren Autoren ab. Die bisherige Erfolgslosigkeit der auf den Nachweis der Interziliarfasern zielenden Versuche dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach in ihrer äusserst labilen Beschaffenheit ihre Begründung haben, was zur Folge hat, dass die Fasern gewöhnlich nicht fähig sind, die drastischen Eingriffe der zur guten Bilderzeugung nötigen Vorbehandlung zu ertragen. Ihre vitale Existenz kann jedoch kaum mehr bezweifelt werden und es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass ihr elektronenmikroskopischer Nachweis früher oder später dennoch gelingen wird. Besonders die vorsichtig angewandte Ultraschallbehandlung bzw. die neuerdings auch für die Ziliaten ausgearbeitete Detergent-Technik (C h i 1 d — M a z i a, 1956; Pitelka, 1956) sind in dieser Beziehung vielversprechend. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass diese fibrillären Plasmadifferenzierungen — wenn auch nur in Spuren — auch in einigen bisher publizierten elektronenmikroskopischen Bildern bereits festgehalten wurden. Es sei hier auf gewisse Elektronenbilder von Metz — Pitelk a — Westfall (1953) hingewiesen, in denen bei Paramecium blasse, die sechseckigen Maschen des Gerüstnetzes in der Richtung der grösseren Achse schneidende Fibrillen mit verschwommener Kontur bzw. deren Spuren zu sehen sind. Obwohl diese Möglichkeit von den Verfassern im Text erwogen und verworfen wird, sprechen der Verlauf, die offensichtlich hinfällige Konsistenz, hauptsächlich jedoch die innige Verbindung dieser Faserfragmente mit den Basalkörperchen und den Trichozystenkörnern dafür, dass wir es hier mit der ersten elektronenmikroskopischen Darstellung der echten, also die Körperzilien unmittelbar miteinander verbindenden Interziliarfasern zu tun haben. Anmerkung bei der Korrektur. Unlängst stiess ich auf eine interessante Literaturangabe, welche eine entscheidende Bedeutung in bezug auf das oben behandelte Thema besitzen dürfte. Es handelt sich dabei eigentlich um eine Mikrophotographie von G e 1 e i (»Die reizleitenden Elemente der Ciliaten«. Arch. Protistenk., 77, 1932, Abb. 15), aus welcher hervorgeht, dass aus dem Basalapparat einiger Zilien von Paramecium je ein fein granulierter und apikalwärts gerichteter Fortsatz entspringt. Bezüglich der Beurteilung dieser Gebilde schwankt G e 1 e i zwischen den beiden Möglichkeiten, sie als peripherische Endabschnitte des Ree s-schen neuromotorischen Apparates anzusprechen, oder aber als vom Nebenkorn ausgehende rezeptorische Fasern. Allem Anschein nach handelt es sich jedoch um die kinetodesmalen Fibrillen der amerikanischen Autoren. Sollte sich die Richtigkeit dieser Deutung tatsächlich bestätigen, so bedeutet die Angabe G e 1 e i's nichts weniger, als dass die bisher als submikroskopisch gedeuteten Strukturelemente bereits vor 25 Jahren lichtmikroskopisch nachgewiesen wurden. Noch wichtiger ist der Umstand, dass auf demselben Silberbild neben den inneren Ausläufer der Zilien auch die interziliaren Fäden selbst elektiv mitgefärbt sind, ein überzeugender Beweis dafür, dass es sich hier um zwei verschiedene, voneinander völlig unabhängige Fibrillen-Arten des Ektoplasmas handelt. Literatur: 1. Apathy, S.: Das leitende Element des Nervensystems und seine topographischen Beziehungen zu den Zellen (Mitteil. zool. Station zu Neapel, 12, 1897). — 2. Bradf ield, J. R. G. : Fibre patterns in animal flagella and cilia (Symp. Soc. Exp. Biol, 9, Cambridge Univ. Press. 1955). — 3. Bretschneider, L. H. : EÍektronenmikroskopische Untersuchung einiger Ziliaten (Mikroskopie, 5, 1950). — C h i 1 d, F. M. and M a z i a, D. : A method for the isolation of the parts of ciliates (Experientia, 72/4, 1956). — 5. Fa wz e 11, D. W. and K.R.Porter: A study of the fine structure of ciliated epithelia (Jour. Morph. 91, 1954). — 6. G e 1 e i, G. : Ein neues Fibrillensystem im Ektoplasma von Para-