Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Majzon, L. ; Tokody, L.: Zum Gedenken an Ágoston Franzenau aus Anlass der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages

E. Vadász im Rahmen seiner Untersuchungen über die Fossilien höherer Ordnung befasste. Franzenau lenkte nicht nur durch die genaue Beschrei­bung von vier, sich als neu erweisenden Arten die Aufmerksamkeit der Fach­gelehrten auf sich, sondern auch durch seine Abbildungen von seltener Schönheit. Überblickt man das Arbeitsfeld M. H a n t k e n's und Á. F r a n z e n a u's deren Forschungsergebnisse sowohl im Ausland als auch hierzulande in Evidenz gehalten und beständig angeführt werden, so lässt sich aus einer gewissen, nun bereits historischen Perspektive feststellen, dass sich ihre Forschungswege nie gekreuzt haben. H a n t k e n, der ältere, die bereits anerkannte Fachgrösse, blieb bei der Untersuchung der Paläogenablagerungen, Franzenau hatte freie Auswahl in der Beschreibung der Foraminiferenfauna der jüngeren Tertiär­schichten. Franzenau, der es sah, dass er die ernste Anerkennung der ausländi­schen Forscher (Reuss, Karrer, Sacco) zum Teil der Aufarbeitung der siebenbürgischen Tortonfundorte zu verdanken hat, beschrieb nach der Bearbeitung der Mittelmiozänfauna der Umgebung von Budapest, dann nach der von Letkés das noch unbekannte Material des klassischen Aufschlusses von Bujtur. Durch seine Untersuchungen vermehrte er besonders die Gattung der Qinqueloculina. Obwohl seine paläontolcgische Arbeitsamkeit in einigen wenigen Beziehungen auch die Oligozänsedimente streift, blieb der Hauptgegenstand seiner Untersuchungen — und das beweist auch sein Nachlass — der mittlere Miozän. Darin aber war er bis zu seinem im November 1919 eingetretenden Tode unerreicht. Als Mikropaläontologe war er ein hervorragender, auch die Einzelheiten wahrnehmender und abbildender Beobachter. Er untersuchte als einer der ersten auf der ganzen Erde die Struktur der Schale der Foraminiferen und errang sich durch diese Studie verdientermassen einen Platz neben den anerkannten Ausländern. Ausgezeichnet ist seine im Jahre 1894 in einem kaum bekannten Zágráber Verlagswerk mitgeteilte Beobachtung über die Markusevecer Fauna sekundärer Lage. Obgleich es sich um eine eingespülte Fauna sekundären Fun­dortes handelt, beschreibt er sie ausführlich und wird dabei auf die sehr häufigen Arten, auf die Globigerina und Orbulina aufmerksam, die von den bisher bekann­ten Formen dieser Gattung abweichen. Nach ihrer bis ins Einzelne gehenden Beschreibung stellt er zwar keine neue Gattung auf, deutet indes — wenn auch für Jedlitschka unbekannterweise — die Notwendigkeit an, eine neue, valide Gattung aufzustellen, die Gattung, die erst 40 Jahre später, im Jahre 1934, ins Schrifttum eingeführt wurde. Die erwähnten Formen sind von den Fundorten in der Umgebung des nordsiebenbürgischen und karpatoukrainischen Isatals angefangen bekannt, finden sich ferner — wie neuerdings aus der Unter­suchung des Schichtenmaterials der Erdölforschungsbohrungen festgestellt werden konnte — in der Tiefe von Kőrösszegapáti bis Vát und an der Ober­fläche bis Sopron. Von hier aus aber lässt sich der Zusammenhang nach den Jedlitschk a'schen Fundorten von Merarska hin schon nachweisen. Franzenau war nicht nur ein hervorragender und genauer Beobachter. Wir dürfen getrost behaupten, dass er in der feinen und treuen Darstellung der Foraminiferen bis auf den heutigen Tag der Erste im ganzen Weltschrifttum ist. Seine erstaunliche Beobachtungsgabe, sein zeichnerisches Talent schufen sozu­sagen Künstlerisches. Und das wird von unserem Wissenszweig selbst heute noch, im entwickelten Zeitalter der Mikrophotographie, hochgeschätzt. Fran-

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