Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Székessy, V.: Zum hundertsten Geburtstage des ungarischen Neuguinea-Forschers Lajos Bíró (1856-1931)

Erfahrungen der Nachwelt hinterlassen hat. Zwei Menschenalter hindurch, lernte und forschte er unermüdlich. War aber ein Problem gelöst, so wendete er sich schon ungeduldig einer nächsten Frage zu und meist nur kleine Zettel­chen, bedeckt mit Anmerkungen in seiner charakteristischen winzigen Schrift sprechen von seinen Ergebnissen und von seinem Wissen, unscheinbare Zettel­chen, welche aber oft noch heute den Forschern wichtige Handhaben zur Lösung mancher Probleme bieten. Unauslöschbar hat aber Lajos Biró seinen Namen in die zoolo­gische Literatur durch seine Sammelausbeuten eingetragen. Mehr als 200 000 Tiere, in erster Linie Insekten, schickte er während seines Aufenthaltes auf Neuguinea an das Budapester Museum und diese 200 000 Tiere wurden zu einer schier unerschöpflichen Fundgrube für alle Forscher der Fauna Neuguineas. Schon im Jahre 1899 schrieb B. Hagen 5 : »Wo bleiben unsere jungen deut­schen Zoologen? Warum lassen sie sich die Priorität der Erforschung eines der zoologisch interessantesten Länder der Erde, einer deutschen Kolonie über­dies, entgehen? Ist es nicht beschämend für unseren naturwissenschaftlichen Unternehmungsgeist, wenn Gebiete, die bereits seit 15 Jahren unter deutscher Flagge stehen, von einem ungarischen Professor zoologisch erschlossen und wenn die »Termeszetrajzi Füzetek«, die Publikationen des ungarischen National­museums, zu einem »Brennpunkt des Wissens« über Deutsch-Neuguinea werden ?« Und in der Tat. In den seither verflossenen mehr als 50 Jahren arbei­teten zahllose Spezialisten des Aus- und Inlandes an der Bestimmung dieses Materiales und in über 100 wissenschaftlichen Abhandlungen erschienen bisher die Beschreibungen von an die 2000 für die Wissenschaft neuen Tierarten, zuerst in den Természetrajzi Füzetek und später hauptsächlich in den Annalen des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums. Mehr als 200 dieser Arten führen in ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung den Namen Lajos Biró's und nicht weniger als 18 Gattungen wurden bisher ihm zu Ehren benannt. Es sind dies die Gattungen Biróa Boll., Biröella Boll., Biróguineus Pic*, Biróia Szépl., Birólagria Pic*, Biró-Lajosio Erdős*, Biróus Erdős, Birónia Raffr., Birónella Theob., Birónida Pic*,Biróniella Poppie, Biróniola Horv., Birónides Först., Birónium Csiki, Bironopalpus Pic*, Birópteris Kümmerte, Biróum Kaszab* und Pseudobirónium Pic. 6 Wie unerschöpfbar das von Lajos Biró auf Neuguinea gesammelte Material in der Tat ist, beweist wohl treffender als alle Worte der vorliegende Band der Jahrbücher unseres Museums, in welchem neben den oben aufge­führten sechs neuen Gattungen nicht weniger als 130 neue Arten in die wissen­schaftliche Literatur eingeführt werden. Aber nicht nur die zoologische Er­schliessung Neuguineas bleibt eng verknüpft mit dem Namen Lajos B i r ó's, sondern auch die Erforschung der Fauna Ungarns. Seine Sammeltätigkeit in Tunis, auf Kreta, in der Türkei und in Bulgarien trugen ebenfalls weitgehend zur Kenntnis der Fauna dieser Länder bei. Aber auch sein museales Wirken in den Sammlungen unseres Museums blieb nicht ohne Spuren. Jahrzehntelang sammelte er mit Vorliebe die winzigen Microhymenopteren Ungarns, an welche sich vor ihm kaum jemand herangewagt hatte, versuchte sie zu bestimmen 5 Hagen, B. : Unter den Papua's, Wiesbaden 1899, p. 79. 6 Die Beschreibung der mit * bezeichneten Gattungen erfolgt in dem vorliegenden Bande der Annalen des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums, welcher zu Ehren des ungarischen Neuguinea-Forschers Lajos Biró herausgegeben wird.

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