Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 2. (Budapest 1952)

Dely, O. G.: Schildkrötenreste (Emys orbicularis L.) aus einem Awarengrabe

Vertebrale senkt sich langsam nach vorn, das fünfte rasdh nach hinten, das zweite und dritte zeigen eine sehr kleine Erhöhung, während das vierte eine Übergangsform zwischen dem dritten und fünften Schild darstellt. Unter den Rippenschildern oder Costalen sind die beiden ersten am grössten. Erstes und letztes Costale viereckig, die beiden dazwischen liegenden quer-fünfeckig. Nackenschild (Nuchale) klein, schmal, 214-mal so lang wie breit. Die vorhandenen 23 Marginalen umgeben die Rückenschale in normaler Lagerung, 21. und 22. Femorale zeigt ein kleine Rand­erhebung. Die "Reste dieser Schildkröte stimmen also mit der Beschreibung von Emys orbicularis L. durch Schreiber vollkommen überein und auch mit den in Alkohol konservierten rezenten Vergleichsexemplaren. Die Bauchschale des anderen Tieres besteht zwar aus mehreren Stücken, ist aber gut erhalten und kann vollständig zusammengesetzt werden. Sie stimmt mit der oben beschriebenen Schale fast völlig überein. Von der Rückenschale sind nur der vordere Teil und einige Rücken­schalenreste mangelhaft erhalten. Brustschale etwas kleiner als die Rückenschale. Ihre Länge beträgt an der Medialsutur 139 mm. Verbindungssutur zwischen Hyo- und Hvpoplastron 83 mm lang. Die vorliegende Bauchschale unterscheidet sich von der oben beschriebenen also nur dadurch, dass das Vorderende des Hyoplastrons fast regelmässig abgerundet erscheint. Die Rückenschale ist — wie schon erwähnt wurde — nur mangelhaft erhalten, so dass ihre Länge und auch ihre Breite nicht angegeben werden kann. Auf Grund der vorhandenen Costalen dürfte sie etwas gewölbter gewesen sein, als die oben beschriebene. Diese Merkmale weisen ebenfalls auf ein weibliches Exemplar hin. Die Skulptur der Rückenschale zeigt nicht die gewohnte Form, sondern, weicht ein wenig ab. Der Unterschied liegt am ersten Vertebrale und an den zwei Costalen darin, dass sich die beiden Seiten des Vertebrale neben den beiden Costalen eine gewisse Strecke nach innen verjüngen, dann aber parallel verlaufen. Dieses Ver­tebrale ist wohl zwar fünfeckig, aber siebenseitig, weil beide Seiten je einem Winkel nicht für das erste Vertebrale, sondern für die beiden angrenzenden Costalen bilden, woraus folgt, dass letztere nicht viereckig, sondern fünfeckig und fünfseitig sind. Der Vorderrand des ersten Ver­tebrale ist auch hier fast zweimal so lang, wie der Hinterrand. Ein sehr kleiner Unterschied besteht auch an der Verbindung des ersten und zweiten Vertebrale, der gleichfalls eine Folge der Formvariation des vorderen Vertebrales ist. Der Verbindungsrand ist hier nicht gerade, sondern biegt entlang der beiden ersten Costalen etwas abwärts und kehrt dann wieder zurück. Hinterseite der Rückenschale mangelhaft erhalten, scheint aber mit der der ersten ScTiildkröte völlig übereinzustimmen, was auch bezüglich der Kreislinien des linken zweiten Costale fest­gestellt werden kann. Unter den Marginalen liegen an beiden Seiten die Collaren. An der rech­ten Seite sind beide Brachialen und die Hälfte des ersten Laterale vorhanden ; an der linken Seite ist das eine Brachiale vollständig erhalten, das andere zur Hälfte, ebenso das 15. und 18. Laterale ; die zwei Lateralen zwischen ihnen vollständig. Hierher gehören auch die Reste, welche die Skulptur eines Teiles der Vertebralen und Costalen zeigen, sowie drei Femoralen, von den der 21. und 22. Schild je ein schwaches Gesims zeigen, das etwas stärker ausgebildet ist wie bei der ersten Schildkröte. Aus dieser Beschreibung geht also hervor, dass auch die zweite Schildkröte der Art Emys orbicularis L. angehört, obwohl das erste Vertebrale und die beiden angrenzenden Costalen abweichend gebaut erscheinen. Anlässlich seiner Unter­suchungen an fossilen Schildkröten erwähnt schon S z a 1 a i (1934), dass die grosse Zahl der Panzervariationen bei Emys orbicularis L. die Bestimmung dieser Art sehr erschwert. Wenn nun die von mir untersuchten Exemplare auch nicht »fossil«, oder »subfossil« sind, so kann ich dennoch die Festeilung S z a 1 a i's auch für sie bestätigen. Unter den rezenten Vergleichsexemplaren befand sich übrigens ein Tier, bei welchen die Form des ersten Vertebrale einen Übergang zwischen den Verhältnissen bei der von mir oben beschriebenen Schildkröte und denen der typi­schen Emys orbicularis L. bildet. Neben dem ersten Schildkrötenpanzer wurden folgende Knochenfragmenten gefunden : Femur, Tibia und Coracoideum der rechten, sowie Humerus, Tibia und Scapula mit Acromion der linken Seite. Alle Knochen sind gut erhalten, nur die Verbindung zwischen Acromions und Scapula ist abgebrochen. Weiters wurden auch ein Schädelfragment, an welchem die Knochen der Occipitalregion mangelhaft erhalten sind, sowie ein 7. und 8. Halswirbel gefunden, uzw. der 8. in Verbindung mit der Rückenschale. Ein Teil der Processi der Wirbel fehlt. Die ziem­lich schlecht erhaltenen Beckenknochen, die gefunden wurden, zeigen jedoch deutlich diejeni­gen Merkmale, die zur Bestimmung der beiden Geschlechter unerlässlich sind. Ich möchte schon 164

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