Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)

Kretzoi, M.: Bemerkungen über das Raubtiersystem

71 die aus dem europäisch-nordasiatischen Jungtertiär als Herpes tine be­trachtet werden könnte. Schliesslich besteht noch eine weitere grosse Schwierigkeit: Schwarz stellte schon 1911 fest, dass Ictitherium von Viverra generisch nur sehr schwer zu trennen ist. Weiters ist z. B. Tungurictis zu erwähnen, ein typischer Viverrine, der aber m. E. bei­nahe ebenso gut zu Ictitherium gestellt werden könnte, usw. Da.zu kommt noch der Umstand, dass die Ictitherien mit den echten Hyänen morphologisch aufs engste verbunden sind. 5 Kurz, es werden hier die Grenzen Viverrinae-Herpestinae, Herpestinae-Ictitheriinae, Viverrinae­Ictitheriinae und schliesslich auch Viverridae-Hyaenidae scharf be­droht; wir laufen also Gefahr, durch die Ergebnisse der Paläontologie auch das mit einer Ungewissheit zu vertauschen, was wir bis jetzt als mehr-weniger gesichertes Wissensgut verbuchen konnten. Was der Paläontologie nach alldem dennoch zu,gute geschrieben werden muss, ist erstens die Klärung des unmittelbaren Verhältnisses Ictitheriinae­Hyuenrnae und zweitens eine gewisse Aufklärung, die in die Stammes­entwicklung der echten Hyäniden gebracht wurde. Seit G au dry's Pikermi-Arbeit wird nämlich die direkte Ab­stammung der Hyänen von den Ictitherien als gesichert angenommen. Dass inzwischen die „hyänoiden" Ictitherien (Lycyaena , Lepthyaena ) noch geraume Zeit nach solchen obermiozänen Hyänen (Percrocuta der Siwaliks und von Tunggur) erscheinen, die in vieler Hinsicht (voll­kommene Reduktion des Metaconids und Talonids am M,) als die höchstspezialisiert°n Formen ihres Stammes gelten können, störte natürlich niemanden. Ich hoffe, diese Ictitherien-Abstammung der Hyänen durch den Nachweis tortonischer-sarmatischer echter Hyänen (Miohyaena ) mit hoher Schneide, reduziertem Talonidabschnitt und schwachem, nach hinten gerücktem Metaconid am M, neben phyletisch auf noch sehr primitiver Stufe stehenden Herpestes-avtigen Ictitherii­ner--Zeitgenossen aus der Welt geschaffen zu haben. Was nun die Stammesgeschichte der Hyänen anbelangt, so sei auf folgendes hingewiesen: Überblickt man das bereits ganz beträcht­liche fossile Hyänen-Material, so gewinnt man sofort folgenden Ein­druck. 1. Hochgradig spezialisierte Hyänen-Form en erscheinen vom Obermiozän an in sämtlichen späteren Zeitabschnitten, aber in immer neuen, mit den älteren in keiner Beziehung stehenden Typen. s Gegenüber den Hyaeninen als Steppenformern scheinen die Ictitheriinen eine Gruppe von ,,Waldhyänen" zu verkörpern, wie ich dies seinerzeit hervorhob.

Next

/
Oldalképek
Tartalom