Rotarides Mihály - Székessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 37. (Budapest 1944)

Bartha, F.: Richtungen in der Biologie und ihre Beziehungen zur Paläontologie

von zwei Komponenten ist: die eine weist auf Vervollkommnung, die andere auf Verfall hin. Im Laufe des Lebens verschiebt sich das Ver­hältnis dieser Komponenten. Ein sich differenzierender Organismus zeigt noch überwiegend Kräfte der Vervollkommnung (die Jugendpe­riode der Einzel- und Artentwicklung), während bei dem gealterten Organismus und der gealterten Art das Übergewicht bereits den Ver­fallskräften zufällt. Betrachten wir eine Seite der Kurve, so erhalten wir ein unrichtiges Bild, indessen ist die Betrachtung bloss einer Kurve gleichfalls falsch. Fassen wir die bisherigen Entwicklungskurven sämt­licher Arten ins Auge, so erblicken wir dennoch eine gewissermassen gerichtete, in ihrer Gesamtheit fortschreitende Entwicklung — aller­dings besteht die Möglichkeit, dass all dies einst durch eine grosse .Ver­fallswelle zunichte gemacht wird. Das Fortschreiten der Forschung ist von den biophysikalischen und chemischen Zweigen der Genetik zu erwar­ten. Vielleicht gelangt die Erforschung der Eiweisse einmal dahin, dass entweder die Möglichkeit ihrer Ableitung voneinander, oder die gegen­seitige Unabhängigkeit der Eiweissstoffketten erweisbar sein wird. Bis dahin hat jede Überlegung bloss theoretischen Wert und am richtig­sten scheint es, die Probleme offen zu halten. Gegen den Mechanismus bringt Wordworth einen wichtigen Einwand vor: ,,We murder to dissect", der Mechanismus muss das Leben zerbrechen, um es überhaupt untersuchen zu können. Vielversprechend sind die Ergebnisse von Kühn und M o e v u s, die den Beweis erbrachten, dass das Geschlecht der Keimzellen der Alge Chlamydomonas durch zwei stereoisomere Varianten eines einzigen Stoffes geregelt wird. Hiedurch ergab sich für sie bereits die Möglich­keit, zu suchen, wie einer biochemischen Struktur eine solche morpholo­gischer und funktioneller Art entspricht. Im Lichte dieser Untersu­chung verstehen wir bereits klarer, dass bei den Mutationen zur Ver­wandlung eines morphologischen Merkmals vielfach eine Atomisation genügt. Ob wir uns der materialistischen oder spiritualistischen, bezw. der vitalistischen, holistischen oder mechanistischen Auffassung anschlies­sen, hängt letzten Endes in hohem Masse von unserer „Einstellung" ab, was wieder wesentlich durch rassische, konstitutionelle und kondi­tionelle Kräfte bedingt wird. Die Stellungsnahme in diesen Fragen er­gibt sich nicht bloss aus der Arbeit der reinen Vernunft, des „Logos". Fasst man nur die bedeutenderen Anthropologen ins Auge, so sehen wir, dass sie fast von denselben Tatsachen ausgehen, und der menschliche Geist von Maurer dennoch bloss für ein Nebenprodukt des Lebens gehalten wird, wogegen Broom, Verschuer und Eickstedt

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