Rotarides Mihály - Székessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 37. (Budapest 1944)
Bartha, F.: Richtungen in der Biologie und ihre Beziehungen zur Paläontologie
richtet. 4. Die Lückenhaftigkeit der biologischen und erdgeschichtlichen Angaben. Auch hier muss man mit beträchtlichen Fehlermöglichkeiten rechnen. Nach W o 1 s k y sind oft nur aus irgend einer äusserst fernliegenden und äusserst unklaren strukturellen, bezw. funktionellen Ähnlichkeit, oder aus irgend einem äusserst zweifelhaften embryonalen Charakter recht weitgehende Schlussfolgerungen zu ziehen (78). Man kann hinzufügen, dass der Paläontologe im allgemeinen nur mit den zur Fossilisation geeigneten Teilen arbeiten kann, so dass hier selbst die Möglichkeit von Vergleichen stark beschränkt ist. 5. Die erdgeschichtliche Lückenhaftigkeit der Funde, die vielleicht noch schwerwiegender ist. Welchen Grad sie erreichen kann, ist aus dem Beispiel Zimmermanns zu erkennen. Wir befinden uns von der Devonzeit in einem Abstand von 300,000.000 Jahren. Selbst wenn wir bei einer Rasse nur für je 10 Jahre eine Generation annehmen, so bedarf es zu einer vollständigen Abstammungsreihe 30.000.000 Ahnen (81). In Wirklichkeit, zeitlich verteilt, stehen den Forschern selbst 30 Ahnen nur selten zur Verfügung. Darwin hoffte, dass die paläontologischen Sammlungen die verbindenden Glieder ,,der zerrissenen Kette" ergeben werden. Dies traf nicht ein, so dass mit der Lückenhaftigkeit zu rech, nen ist. Dobzhansky glaubt an die enge Verwandtschaft sämtlicher heute oder einstmals lebenden Wesen mit solcher Gewissheit, dass er die Formenunterschiede — selbst bei den abweichendsten Formen — bloss für kontinuierliche Veränderungen der Lebewesen hält und die Lückenhaftigkeit als im Laufe der Zeit entstanden betrachtet. Nach ihm zeigen nur die Arten eine Beständigkeit höheren Grades (20). Demgegenüber meint Clark, dass die Lückenhaftigkeit stets vorhanden sei und leitet die Rassen parallel auf ihrer eigenen Blutlinie ab. 6. Der bedeutendste Anlass zur Gliederung der Überlegungen in der Vererbungslehre liegt in der verschiedenen Wertung der Mutationen. Die Tatsache des Vorhandenseins von Mutationen selbst kann als erwiesen betrachtet werden, vom Standpunkt der Biophysik aus vor allem auf Grund der Forschungen von Timofeeff — — Ressowsky (72), von dem der Biochemie aus zunächst auf Grund der Untersuchungen von Caspersson (13). Das wichtigste Kriterium der Abstammungslehre, die Frage der Vererbung, ist gleichfalls bezeugt. Schwerwiegende Argumente sprechen indessen gegen die Brauchbarkeit der Mutation in der Abstammungslehre (Boeker, Beurlen, Jollos, Plate, Severcov u. a. m.). Am wichtigsten sind die folgenden: a) Ein beträchtlicher Teil der Mutationen ist als pathologische Verwandlung anzusehen, b ) sie sind äusserst selten, c) sie treten unabhängig von den äusseren