Rotarides Mihály (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 35. (Budapest 1942)
Mottl, M.: Einige Betrachtungen über das Klima des ungarischen Moustérien im Spiegel seiner Fauna
Auf Seite 32, Abschnitt 3 zieht I. GAÁL, wie auch schon in seiner 1931 erschienenen Veröffentlichung, eine Parallele zwischen der Fauna von Ponor-Ohába und der von Krapina und weist auf die hochgradige Übereinstimmung beider Säugetierreihen hin. Umso interessanter erscheint es daher, daß in der seiner Arbeit beigefügten Tabelle Krapina dennoch mehr nach unten, uzw. um 90 c /c, gemeinsam mit der Schichte Es der Szelim-Höhle in das Frühmoustérien geschoben wird, wohin also Krapina seinerzeit auch von mir eingereiht wurde. Der vollkommenen Objektivität halber soll erwähnt werden, daß die Schichte E 5 der Szelim-Höhle in GAÁLS Abhandlung im Mai-Heft 1941 der Természettud. Közlöny kein Frühmoustérien. sondern Hochmousterien-Steingeräte lieferte. Ebenso wird in dem wertvollen, zusammenfassenden Werk von J. HILLEBRAND nichts von einem Frühmoustérien aus der Szelim-Höhle erwähnt. (Archaeol. Hung. 1935). Die hochgradige Übereinstimmung zwischen Ponor-Ohába und Krapina geht nach I. GAÁL vor allem aus den gemeinsamen Säugetierarten beider Faunen (Ursus spelaeus, Canis lupus, Coelodontu antiquitatis und Bos primigenius) hervor, ferner aus dem Auftreten des Neanderthaler Menschen an beiden Fundstellen, obwohl es bekannt ist, daß die angeführten Großsäuger vom Riß-Glazial bis zum Ende des Würm gewöhnliche, persistente und daher indifferente Formen der Diluvialfaunen darstellen. Die viel charakteristischeren Waldelemente der Fauna von Krapina, wie Capreolus capreolus, Sus scrofa, Ursus arctos, Felis süuestris, Martes martes und Ceruus elaphus, die der Fauna der Schichte III von Ponor Ohába vollkommen fehlen, werden von I. GAÁL überhaupt nicht erwähnt. Gegenüber der Mercki-Form aus Krapina werden das Wollnashorn und das Rentier in Ponor Ohába ganz einfach als Reliktarten (!) angesprochen und in der Fußnote kann man sogar lesen, es sei möglich, daß das Fell des Wollnashorns von Ponor Ohába nicht einmal so wollhaarig war, wie das der anderen wollhaarigen Nashörner. Was den Urmenschenfund von Ponor Ohába betrifft, so handelt es sich um einen einzigen weiblichen ersten Phalangenknochen, der also bei weitem keinen hinreichenden Beweis dafür liefern kann, daß er einem Urmenschen genau desselben geologischen Alters angehörte, wie der von Krapina. Betrachten w T ir nun die paläolithischen Funde von Ponor Ohába über die sich I. GAÁL nicht näher äußert: Zwischen den Steingeräten der Schichte III. von Ponor Ohába und denen des Kulturkreises Krapina — La Micoque — Montières