Czére Andrea szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei (Budapest, 2007)

MARIAN BISANZ-PRAKKEN: Bemerkungen zum Bildnis des „Pfarrers von Steenwijkerwold" von Jan van Bouckhorst

1660). 9 Dieses späte Bildnis - man ist geneigt, an Rembrandts etwa gleichzeitige Propheten­bildnisse der Leidener Zeit zu denken - ermöglicht zwar keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Entstehung der Albertina-Zeichnung. Dennoch wirft van Bouckhorsts Tätigkeit für diese anspruchsvolle Gemeinschaftsarbeit, an der berühmte Wissenschafter und Künstler beteiligt waren, ein besonderes Licht auf sein intellektuelles Umfeld. Gerade in gebildeten Kreisen sah man in nicht-urbanen, ländlichen Typen ein komisches Element; seit Pieter Bruegel fand diese Einstellung im Bauerngenre ihre bekannteste Ausprägung. Aus dieser Mentalität heraus mag der wohl gebildete Bouckhorst in seinem Phantasiebildnis den altertümlichen, etwas bedau­ernswerten „Pfarrer von Steenwijkerwold" belächelt haben. Trotz unterschiedlicher Berührungspunkte mit anderen Werken des Künstlers bleiben Zweck und Bestimmung des ungewöhnlichen Bildnisses, zusammenfassend, weiterhin unge­klärt. Vielleicht lassen sich diese Fragen im Rahmen einer umfassenden Untersuchung der Zeichnungen des immer noch zu wenig bekannten Künstlers weitgehend lösen. Marian Bisanz-Prakken ist Kuratorin der Albert ina, Wien. ANMERKUNGEN 1 Gerszi, T.: Ilth-Century Dutch and Flemish Drawings in the Budapest Museum of Fine Arts. Budapest, 2005, Nr. 30 ("The Woman Taken in Adultery"); Nr. 31, Jan Bouckhorst zugesehrieben ("Study of a Male Head"). : Feder in Braun, braun und grau laviert (die graue Lavierung vielleicht von späterer Hand), 20,4x16,1 cm; links in der Mitte stark beschädigt, mehrere Fehlstellen, rechts oben bräunliche Flecken; signiert und datiert „JBHorst 1620 (das J, B und H verbunden)". Beschriftet am oberen Rand: „Pastoor vant steenwijkerwolt anus..." (der Rest verlorengegangen, die zwei letzten Buchsta­ben nicht identifizierbar). Provenienz: Sammlung Charles de Ligne, Catalogue Raisonné des dessins originaux .... du Cabinet du feu le Prince Charles de Ligne.... Wien, 1794, S. 202, Nr 1. Die Bezeichnung „Pastoor" könnte sowohl auf einen evangelischen als auch auf einen katholischen Pfarrer hinweisen. Da der Porträtierte mit einem Rosenkranz dargestellt wurde, ist von einem katholischen Pfarrer auszugehen. Für wertvolle Anregungen und Hilfestellungen bin ich meinen Kollegen Marijn Scha­pelhouman und Holm Bevers zu großem Dank verpflichtet. 3 Schapelhouman, M.: Tekeningen van Noord- en Zuidnederlandse kunstenaars geboren voor 1600. Onde tekeningen in het bezit van de Gemeentemusea van Amsterdam waaronder de collectie Fodor. Band 2, Ams­terdam, 1979, S. 20, 21, Nr. 7; derselbe in: Schapelhouman, M. und P. Schatborn: Dutch Drawings of

Next

/
Oldalképek
Tartalom