Kárpáti Zoltán - Liptay Éva - Varga Ágota szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 101. (Budapest, 2004)

CONRAD M. STIBBE: Eine Bronzehydria mit menschlichen Protomen

Technische Beobachtungen 5 Wie üblich sind die Henkel und der Fuss hohl gegossen, 6 Rand, Hals und Körper aber aus einem Blech gehämmert. Der Fuss wurde mit Blei, die Henkel mit Nieten an den Körper und den Rand befestigt. Im Ganzen wurden zwölf Nieten, vier pro Henkel, verwendet. Am Vertikalhenkel hat man oben zwei Nieten durch die (für den Betrachter unsichtbaren) Verbindungsstücke zwischen Griff und menschlichen Protomen und durch die Wandung direkt hinter dem Rand getrieben. Die dort oben hässlich herausragenden Nietenköpfe wurden mit einer bleiartigen Substanz abgedeckt (nur an einer Niete z. T. erhalten, Abb. 17). 7 Am unteren Ansatz ist je eine Niete durch den Hals einer seitlichen Schlange und durch die Schulter des Gefässes getrieben. Die Nieten der Scitenhenkel befinden sich jeweils an der dünnsten Stelle der vier Arme der Halbspulen. Ein Arm ist an jener Stelle gebrochen und in der Antike wieder angesetzt (repariert) worden. Eine recht unsorgfältige, höchstwahrscheinlich moderne Reinigung hat an verschiedenen Stellen des Gefässkörpers die ursprüngliche hellgelbe Farbe des Metalls wieder sichtbar gemacht, an anderen Stellen jedoh die Folgen des Prozesses der Patinabildung, der Oxydation und der Inkrustation unberührt gelassen. 8 Die grüne Patina ist an einer Stelle unter dem Rande recht gut erhalten. Sie findet sich auch, weniger einheitlich, in der oberen Hälfte der unberührten Seite des Gefässkör­pers unter dem Vertikalhenkel und zwar auf einer braunen Grundfarbe, während die untere Hälfte des Gefässkörpers zahlreiche rote Stellen, ebenfalls auf einem braunen Untergrund, aufweist. Die rote Farbe dürfte als Folge einer Oxydation erklärbar sein. Auf der anderen, gereinigten Seite der Gefässwand erscheinen braune Flecken in der gelben Metalltönung. Dort hat möglicherweise Oxydation oder eine Inkrustation auf die Oberfläche eingewirkt. An der Innenseite des Halses, die ebenfalls wie gereinigt aussieht, zeichnen sich ebensolche Flecken ab, diesmal flammenförmig mit einer bis ins Schwarze gehende Verfärbung. 5 Diese Beobachtung tragen einen vorläufigen Charakter, da weder eine Metallanalyse noch die Informationen von Seiten eines Restaurators zur Verfügung standen. 6 Da die Henkel nicht vom Körper gelöst worden sind, konnte dies nicht kontrolliert werden; es ist aber wahrscheinlich, da die meisten Henkel, zumal die lakonischen hohlgcgossen wurden (dazu B. B. Shefton, Adriatic Links between Aegean Greece and Iron Age Europe during the Archaic and Early Classic Periods, Anemos 2 [2000], 16); man vergleiche hier Abb. 33, auf der die Innenseite eines Seitenhenkels der Hydria aus Ártánd sichtbar ist. Auch der Fuss konnte unter diesem Aspekt nicht kontrolliert werden. Dass er mit Blei angesetzt war, berichtet der Kunsthändler, der das Gefäss restaurieren Hess. Von ihm waren keine weitere technische Mitteilungen verfügbar. 7 Es handelt sich hier um eine Ausnahme: meist sind die Nietenenden unabgedeckt erhalten; siehe etwa die Hydria aus Ártánd, hier Abb. 22 und die Rosenbaum-Hydria in New York (C. M. Stibbe, Between Babyka and Knakion, Bulletin antieke beschaving (1994), 90, Abb. 6). 8 Die Reinigung wurde, nach den Verlaufspuren zu urteilen, mit einer chemischen Flüssigkeit vorgenommen.

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