Kárpáti Zoltán - Liptay Éva - Varga Ágota szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 101. (Budapest, 2004)
CONRAD M. STIBBE: Eine Bronzehydria mit menschlichen Protomen
Für die Form des Körpers und des Fusses der ,neuen' Hydria in Budapest gibt es nur wenige Vergleichsstücke. Die Hydria aus Ártánd hat eine schlankere, d. h. jüngere Körperform. Eine Hydria in New York, datiert zwischen 630-600, kommt der Körperform unserer Hydria noch am nächsten. 17 Für den unverzierten Fuss gibt eseinige frühe Parallelen aus Olympia. 18 Unser Ergebnis wird von anderen Hydrien, die auf Grund formaler und stilistischer Argumente in die gleiche Periode datiert wurden, zusätzlich bestätigt. 19 Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass bei der relativen Beschränktheit des verfügbaren Materials der Aufbau eines chronologischen Gerüsts nur versuchsweise möglich ist und Korrekturen erfordern wird. Ferner sollte man selbstverständlich neben den formalen immer auch die stilistischen Merkmale in Betracht ziehen. 25. Rosette an einem Seitenhenkel. 26. Schraffierter Halbkreis an einem Detail der Abb. 10. Seitenhenkel. Detail der Abb. 10. Die Verzierung Die menschlichen Protomen am Mündungsrand unserer Hydria ziehen zunächst die Aufmerksamkeit des Bertrachters auf sich. Bisher gibt es keine zweite Hydria, die mit menschlichen Protomen an dieser Stelle ausgestattet ist. Normalerweise findet man dort, zumal bei den ältesten Exemplaren, nur Tierprotomen, wie Löwen- oder Widderköpfe. 20 Die Frage, wie der Bronzebildner auf die Idee kam, hier menschliche 17 Diese Hydria befindet sich heute in der Sammlung Steinhardt, nachdem eine neuerliche Restaurierung sie übel zugerichtet hat. Der bessere Erhaltungszustand findet man in der Erstveröffentlichung, siehe Stibbe 2004 (Anm. 9), 8-12, Nr. 10, Abb. 15-25. 18 W. Gauer, Die Bronzgefösse aus Olympia, Bd. 1, Olympische Forschungen, Bd. 20, 1991, Nr. Hy 1, Abb. 26,3, Nr. Hy 57, Abb. 28,8, Nr. Hy 63, Abb. 28,4, Nr. Hy 65, Abb. 28,5. 19 Es ist nicht immer einfach, zumal wenn Profilzeichnungen fehlen, die Zugehörigkeit einer fragmentarisch oder ganz erhaltenen Hydria zur älteren oder jüngeren Gruppe zu bestimmen. Zur älteren würde ich rechnen: die sogenannte „Ducks' Head Hydriae" (Stibbe 2004 [Anm. 9], 24-26, 34, Nr. 41—47.) und einige der sogenannten „Hydriae before Telestas" (ebd., 8-15, 32, Nr. 10-17.), zur jüngeren Gruppe siehe einige der sogenannten „Hydriae with show handles" (ebd., 19-23, 33f, Nr. 30-40). 20 Löwenprotome: an der Rosenbaum-Hydria, jetzt im Metropolitan Museum, New York. Stibbe 1994, (Anm. 7), 90, Abb. 6; Stibbe 2004 (Anm. 9), Abb. 30-31; weitere Beispiele siehe CM. Stibbe, Frauen und Löwen, Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (1996), Taf. 29,3-4; 33,3; 34,1. Für Widderprotomesiehe Stibbe 2004 (Anm. 9). 10, Abb. 17; 11, Abb. 22-24.