Csornay Boldizsár - Dobos Zsuzsa - Varga Ágota - Zakariás János szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 97. (Budapest, 2002)

GERSZI, TERÉZ: Porträtzeichnungen des Kindes Albert Rubens in Budapest und in Wien

PORTRÄTZEICHNUNGEN DES KINDES ALBERT RUBENS IN BUDAPEST UND WIEN Die Bearbeitung der niederländischen Zeichnungen des Budapester Museums der Bildenden Künste aus dem 17. Jahrhundert brachte infolge der eingehenderen Untersuchung von zuvor nicht gewürdigten oder irrtümlich zugeschriebenen Werken mehrere erfreuliche neue Ergebnisse. Das neueste unter diesen bezieht sich auf die Porträtzeichnung Albert Rubens, die bislang für eine Kopie nach Peter Paulus Rubens gehalten wurde und der Aufmerksamkeit der Rubens-Forscher entgangen war (Abb. 52). 1 In der Fachliteratur wurde dieses Blatt insgesamt nur selten erwähnt. Zunächst berief sich darauf die Zeichnungspublikation von Schönbrunner und Meder als eine genaue Kopie nach Rubens' Porträtzeichnung von „Nikolaus" [sie!] Rubens, die sich in der Budapester Nationalgalerie [sie!] befinden soll (Abb. 53). 2 Die nächste Erwähung befindet sich im Katalog der Albertina zur Ausstellung der Rubenszeichnungen anläßlich der 400. Wiederkehr des Geburtstages des Künstlers, wo Erwin Mitsch die Budapester Zeichnung als ein bis dahin unbeachtetes Werk neben der Farbabbildung der Albertina-Zeichnung als eine Kopie nach Rubens mit Fragezeichen in Schwarzweiß reproduzierte. 3 Ebenfalls er war es, der in seiner Besprechung der Ausstellung in der Weltkunst die Qualitäten der Budapester „Kopie" würdigte, 4 während Anne-Marie Logan in ihrer Rezension über die Wiener Zeichnungsausstellung die Möglichkeit aufwarf, daß die Porträtzeichnung von Albert Rubens in der Albertina eine Kopie sein könnte. 5 Unter den Forschem, die die Budapester Zeichnungsammlung studierten, gab es einige, die die bedeutenden Qualitäten des Budapester Blattes erkannten, so Michael Jaffe, der mündlich die Autorschaft von Van Dyck aufwarf, und J. Q. van Regieren Altena (1969), der das Blatt mit Jacob de Witt in Zusammenhang brachte. Zwar war in ihren Meinungen die Akzeptierung der Zeichnung als eine Kopie nach dem Blatt der Albertina mit einbegriffen, aber beide hielten sie - und dies muß besonders hervorgehoben werden - für eine Arbeit von bedeutenden Künstlern. Frits Lugt war der einzige, der - bereits viel früher, in den 1920er Jahren, in einem Brief an Edith Hoffmann - die Möglichkeit aufwarf, daß diese Zeichnung vielleicht gar keine Kopie ist. Albert Rubens (1614-1657), Schwarze Kreide, Rötel, Feder in Braun, braun laviert, 246x202 mm. Kein Wasserzeichen. Aus der Sammlung von Nikolaus Esterházy (27.8 als Rubens; Lugt 1965, 1966), Országos Képtár (Lugt 2000), Inv. 4745. 2 Handzeichnungen alter Meister in der Albertina und anderen Sammlungen (Hg. Schönbrunner, J. ­Meder, J.), Wien 1896-1908, bei 138. 3 Mitsch, E., Die Rubenszeichnungen der Albertina, Graphische Sammlung Albertina, Wien 1977, Nr. 31. (Im weiteren Mitsch 1977) 4 Mitsch, E., Zum 400. Geburtstag von Peter Paul Rubens. Zeichnungen der Albertina Wien, Weltkunst 48 (1977) 1178. 5 Logan, A-M., Rubens Exhibitions 1977 (Review), Master Drawings Vol. 15 (1977/4) 406.

Next

/
Oldalképek
Tartalom