Csornay Boldizsár - Dobos Zsuzsa - Varga Ágota - Zakariás János szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 97. (Budapest, 2002)

GERSZI, TERÉZ: Porträtzeichnungen des Kindes Albert Rubens in Budapest und in Wien

Zur Lösung des Problems trug eine Kammerausstellung in der Münchner Alten Pinakothek im Oktober voriges Jahres in erheblichem Maße bei: In der Schau, die unter dem Titel „lsabella Rubens" von Generaldirektor Reinhold Baumstark veranstaltet wurde, waren beide Zeichnungen ausgestellt, wodurch die Möglichkeit eines unmittelbaren Vergleichs der beiden Werke ergab. Diese schöne Ausstellung von intimer Stimmung zeigte, um das Münchner Doppelporträt von Rubens 6 und seiner ersten Gattin Isabella Brant gruppiert, gemalte und gezeichnete Bildnisse der Gattin und ihrer gemeinsamen Kinder Clara Serena, Albert und Nikolaus zu. Zu sehen waren dort das Bildnis Isabel las aus Florenz (Uffizien), das Porträt der Clara Serena aus der Sammlung Liechtenstein in Vaduz sowie Das Kind mit dem Vogel aus der Berliner Gemäldegalerie, in dem Nikolaus verewigt ist. 7 Ein zweites Bildnis Isabellas von Van Dyck kam aus Washington (National Gallery of Art). 8 Bei den Gemälden und Zeichnungen sind das bei Familienbildnissen naturgemäß vorherrschende liebevolle Gefühl und die Empathie gleicherweise zu verspüren, aber diese kommen bei den Zeichnungen zweifelsohne mit gesteigerter Intensität zur Geltung. Unter den aus der Albertina ausgeliehenen fünf Handzeichnungen zeigt je eine Clara Serena und den älteren Sohn, Albert, zwei hingegen Nikolaus, bei der fünften Bildniszeichnung ist es ungewiß, mit welchem der beiden Söhne sie zu identifizieren ist. 9 Diese Zeichnung, die unter allen anderen vielleicht die meiste Bewunderung hervorrief (Abb. 54), 10 die Darstellung eines kleinen Jungen von etwa zwei Jahren mit Halskette, benutzte Rubens für sein Gemälde der Maria mit Jesus und Johannes, von reuigen Sündern und Heiligen verehrt (Kassel, Gemäldegalerie; Abb. 55). 11 Im selben Gemälde tritt auch ein etwas größerer kleiner Junge als Johannesknabe in Erscheinung, den der Künstler - laut der bisherigen Literatur - nach dem Wiener Profilbildnis ausgeführt haben soll. 12 In der Monographie der Rubenszeichnungen von Glück und Haberditzl ist diese Zeichnung um 1619 datiert, und es wird vermerkt, daß sie etwas nachgezeichnet ist: „Von fremder Hand mit Federzeichen und Lavierung übertragen". 13 Otto Benesch und Julius Held waren mit dieser Meinung nicht einverstanden und deklarierten die Zeichnung in vollem Maße für ein Werk von Rubens. 14 Mitsch 6 Renger, K.- Denk, C, Flämische Malerei des Barock in der Alten Pinakothek, München, Köln 2002, 253-255, Inv. 334. 7 Jaffé, M., Rubens, Catalogo Compléta, Milano 1989, Nr. 875, 334, 367. x Larsen, F., The Paintings of Anthony Van Dyck [-II, Freren 1988,1. Nr. 77, II. Taf. 138. 9 Mitsch 1977, Nr. 38,31,41,42,35. 10 Glück, G- Haberditzl, F. M., Die Handzeichnungen von Peter Paul Rubens, Berlin 1928, Nr. 116; Held, J. S., Rubens, Selected Drawings, London 1959, Nr. 98, Taf. 100 (Zweite Ausgabe: 1986, Nr. 144, Tat'. 156); Burchard, L.-D'Hulst, R. A., Rubens Drawings, Brüssel 1963, Nr. 126. " Schnackenburg, B., Gemäldegalerie. Alte Meister. Kassel. Gesamtkatalog, Kassel 1996, 262, GK 119, Taf. 40. 12 Mitsch 1977, Nr. 31; Rubens' Sohn Albert, schwarze Kreide, Rötel, Feder in Braun, braun laviert, 228x200 mm. Inv. 8268. 13 Glück-Haberditzl, op.cit (n. 10) Nr. 117. 14 Benesch, O., Die großen flämischen Maler als Zeichner, Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 53 (1957) 28/Anm. 9; Held, op.cit (n. 10) bei Nr. 98. (Held 1986, bei Nr. 144).

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