Csornay Boldizsár - Hubai Péter szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 96. (Budapest, 2002)
THOMAS SCHÄFER: Römisches Relief mit Tensa
ANMERKUNG Die durch das Museum der Bildenden Künste angekaufte Reliefplatte wurde nach ihrer Aufnahme in den Museumsbestand von Stefanidis Aristotelis und József Varga restauriert. Die erste Aufgabe war die Reinigung der Oberfläche, die zweite die restlose Entfernung der Ergänzungen aus der Neuzeit. Da das Relief nun auf diese Weise geeignet war, wissenschaftlich veröffentlicht zu werden, konnte seine Vorbereitung zur Zurschaustellung vorgenommen werden. Ein konsequent durchgeführtes Grundprinzip bei den ausgestellten Skulpturen der Antikensammlung ist, dass die Ergänzungen aus der Neuzeit entfernt werden sollen, bevor die Kunstwerke zur Schau gestellt werden. Ausnahmen gibt es nur in den Fällen, in welchen dies aus statischen oder ästhetischen Gründen überhaupt nicht möglich ist oder nur zum Teil durchgeführt werden kann. Dieser Gesichtspunkt musste auch im Fall des neuen Reliefs vor Augen gehalten werden. Die Ergänzung des oberen und unteren Randes sowie der fehlenden Stücke des Wagenrades konnte problemlos gelöst werden, die oben erwähnte ästhetische Anforderung der Schaustellbarkeit hat aber in zwei Fällen bedeutendere Eingriffe notwendig gemacht. Das Gesicht der einen Zweig haltenden, mit einer Toga bekleideten Männergestalt auf der rechten Seite, sowie der Kopf des ersten die Tensa ziehenden Pferdes waren gänzlich, der Kopf des zweiten Pferdes zur Hälfte eine Ergänzung aus der Neuzeit. Wie es bei den Ergänzungen üblich war, wurde die zu ergänzende Oberfläche glatt gemeisselt. Dadurch ist im Männergesicht eine ovale Aushöhlung entstanden und die zwei Pferdeköpfe machten den Eindruck als ob die zwei Tiere entköpft gewesen wären. Um die störend groteske Wirkung zu vermeiden, haben die Restauratoren-Bildhauer diese drei Details wieder ergänzt. Die Ergänzung des Männergesichts erfolgte mit einem Abguss, der von dem Negativ des Gesichtes der anderen Männergestalt gemacht wurde. Bei der Ergänzung der zwei Pferdeköpfe war der Kupferstich von Montfaucon richtungsgebend. Die Ergänzung des Kopfes des ersten Pferdes war im Verhältnis zum Original sowieso stark verzeichnet. Selbstverständlich waren sämtliche Ergänzungen aus einem Gips gefertigt worden, dessen Bemalung von der Farbe des originalen Marmors gut zu unterscheiden ist. j. GY. sz.