Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 95. (Budapest, 2001)
KOVÁCS, ZOLTÁN: Ein unbekanntes Werk von Füger in einer ungarischen Privatsammlung
89. Heinrich Friedrich Füger: Apollo und die Musen. Vorhangentwurf für das Wiener Burgtheater, 1794, lavierte Federzeichnung. Wien, Albertina Augenzeuge der Plünderung der Galerie durch die französischen Truppen. Später erlebte und überwachte er 1815 auch die Rückkehr der Kunstwerke nach Wien. Die Traditionen der Rokokomalerei des 18. Jahrhunderts seiner Kunst einverleibend, aber sie zugleich auch übertretend, wendete sich Füger der Richtung des Klassizismus zu. Seine historischen und mythologischen Kompositionen spiegeln fast ausnahmslos diese klassizistische, idealisierende Formenwelt wider. Ein wichtiger Charakterzug des Budapester Bildes, die klassizisierende Formulierung und die feine Modellierung der dargestellten Figuren, erscheint auch in zahlreichen anderen Werken des Meisters. Eine nahe Analogie unseres Gemäldes, das „Nach oben blickende Mädchen", aus der Auktion des Dorotheums vom 16-19. September 1969, dient als guter Vergleichsgrund hinsichtlich des Gesichtstyps, der Handhaltung und der Themenwahl (Abb. 88). 7 Die Figur von Eva auf dem Bild der Österreichischen Galerie in Wien „Adam und Eva trauern um den toten Abel", mit Hinblick auf die Darstellung der Hand und des Gesichts, ist mit unserem Bild ebenfalls verwandt, 8 wie 7 Auktion Alte Meister, Kunstpalais Dorotheum, Wien, 16-19. September 1969, Nr. 39. Eine aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Kopie des Werkes ist vor kurzem im heimischen Kunsthandel aufgetaucht. Vgl. Galerie und Auktionshaus Nagyházi, Versteigerung alter Meister und Gemälde vom 19. Jahrhundert, Budapest, 21. März 2000, Nr. 46. 8 Hülmbauer, a.a.O. (Anm. 6) 50. Inv. Nr. 3634.