Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 82. (Budapest, 1995)

URSULA V. FISCHER PACE: Carlo Cesi als Zeichner

Schlaf. Die Zeichnung ist in der bereits bekannten Mischtechnik ausgeführt, mit dem Pinsel in brauner, weißer und schwarzer Tusche. Das Blatt ist in roter Kreide quadriert. Am unteren Rand gibt es eine alte Zuschreibung an Albani. Wir sind nun in der glücklichen Lage ein Deckenbild (Abb. 53) bekannt zu machen, das fast aufs Detail mit der Zeichnung übereinstimmt. Es handelt sich vielmehr um ein Feld einer reich bemalten Holzdecke in einem weitgehend un­bekannten römischen Palast. Der Palazzo Corcos Boncompagni liegt an der Kreuzung der Straßen Via del Governo Vecchio, Via degli Orsini und der Piazza dell'Orologio, also auf der Rückseite des Komplexes der Chiesa Nuova und der Casa dei Filippini. Laut Carlo Pietrangeli ist der Palast ein Bauwerk des 17. Jh. 111 Der eigentliche Kernbau ist wahrscheinlich älter. Die Architektur ist im Detail sorgfältig ausgeführt. Besonders schön ist die Wappenkartusche über dem Portal, wo ebenso wie am Dachgesims der Drache, das Wappentier der Boncompagni angebracht ist. Die Baugeschichte des Palazzo ist so gut wie unerforscht. Es ist jedoch anzunehmen, daß der Palast schon im 16. Jh. der jüdischen Familie Corcos gehörte. Die aus Spanien stammende Familie gehörte bereits im 16. Jh. zu den angesehenen jüdischen Familien in Rom. Sie stellten reiche Bankiers und gelehrte Rabbiner. Aufsehen erregte die Konversion einiger ihrer Mitglieder. So wurde Salomon 1582 unter dem Pontifikál Gregor's XIII. getauft, infolgedessen erhielt er den Taufnamen Ugo und den Familiennamen des regierenden Papstes, deshalb Ugo Corcos Boncompagni. Die Konversion seiner vier Neffen und ihre Taufe am 28. Oktober 1592 spielten eine entscheidende Rolle bei dem Prozess der Heiligsprechung von Filippo Neri. 1 1 Ugo Boncompagni war in der Folgezeit conservatore della città. Auch andere Familienmitglieder übernahmen wichtige Ämter in der Stadt, an der Kurie oder traten verschieden Orden bei. Die Beziehungen zum Oratorium waren seit je besonders eng. So finanzierten etwa drei Mitglieder der Familie 1635 die Dekoration der Sakristei 55. Carlo Cesi: Die Krönung Mariae. Rom, Palazzo Corcos Boncompagni, Kapelle 10 Pietrangeli, C, Guide Rionalidi Roma, Rione Ponte, Parte III, Roma 1970, 60-62. 11 Incisa dclla Rochctta, G. - Vian, N., // primo processo per S. Filippo Neri, Città del Vaticano 1957, 91, n. 297.

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