Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 60-61. (Budapest, 1983)

GARAS, KLÁRA: Sammlungsgeschichtliche Beiträge zu Raffael. Raffael-Werke in Budapest

Umstand, dass es sich dabei um ein Bild mit besonderer historischer Herkunft handelt, dürfte jetzt vielleicht zu einer Neuaufnahme des Problems, zu einer näheren Untersuchung des auch heute noch in England aufbewahrten Bildes führen­Die Dokumente zur Geschichte der „Madonna mit den Ruinen" übermitteln ausser dem Nachweis auf die „kleine Madonna" Karls I. wichtige Angaben auch in Bezug auf ein weiteres, bisher unbekanntes Gemälde von Raffael aus dem Besitz der Ludovisi. In dem oben zitierten Brief des spanischen Gesandten de Cardenas von 1653 wird das eben in London erworbene Madonnenbild Raffaels mit jenem verglichen, das von Kardinal Ludovisi dem König von Spanien zu­gesandt worden ist. 7 "' Die Tatsache, dass bedeutende Kunstwerke aus der Samm­lung Ludovisi an König Philipp IV. gelangt sind, ist wohl bekannt, doch sind die Einzelheiten der Transaktion noch nicht ganz geklärt. 76 Das Raffael Bild muss zu den Bildern gehört haben, die von dem Conde de Monterey 1637 oder dann von dem Duca Medina de las Torres 1644 als Geschenk Kardinal Ludo­visis Philipp IV. übergeben worden sind. Unter den im Nachlassinventar Kardinal Ludovico Ludovisis 1633 verzeich­neten 299 Gemälden befindet sich nur eines als von „mano di Rafaelé Urbino" beschrieben, eine „Madonna col Puttino in Casa di San Giovannino e San Giu­seppe in un Paese". 77 Es handelt sich dabei wahrscheinlich um jenes Gemälde, dass der Kardinal aus der Aldobrandini Sammlung erhalten hatte, und das im Inventar von Kardinal Pietro Aldobrandini von 1603 als eine Madonna mit Jesuskind im Arm, mit dem kleinen Johannes und Josef verzeichnet war, mit der Bemerkung: ,,fu donato . . . al Sig.r Card. le Ludovisio l'anno 1621". 78 Dieselbe Bemerkung begleitet auch die Eintragungen der beiden berühmten Tizian Bil­der aus Ferrara, des Bacchanals und des Venusfestes, der Noli me Tangeré Cor­reggios und einer Madonna Tizians: sie alle wanderten aus Pietro Aldobrandinis Nachlass 1621 zu Kardinal Ludovisi und dann zu dem König von Spanien nach Madrid. Da die meisten Gemälde Pietro Aldobrandinis aus Ferrara stammten, — zum Teil aus dem Besitz Lucrezia d'Estes —, könnte das an Ludovisi weiter­gegebene Raffael Bild auf diese Herkunft zurückgeführt werden. Es war viel­leicht eines der Madonnenbilder Raffaels, die 1592 im Kunstbesitz Lucrezia 75 S. Anmerkung 70. 70 S. Garas, K. : The Ludovisi collection of Pictures in 1633. The Burlington Magazine, 1967 CIX S. 287, 339. Wahrscheinlich bezieht sich der Bericht C. M a 1 ­v a s i a s (Felsina Pittrice, Ed. Bologna, 1841. I. S. 358) über die sechs Gemälde „las­ciati per testamento dal Sig. Principe Lodovisio al Re Cattolico a sua elezione" auf Kardinal Ludovisi (gest. 1632) und nicht wie bisher angenommen, auf seinen Erben, Prinz Niccolö Ludovisi (gest. 1664). 77 S. G a r a s : a. a. O. S. 348, Nr. 280 „Un quadro in tavola alto palmi otto con una Madonna col Puttino in Casa di San Giovannino, e San Gioseppe in un Paese senza cornice, mano di Rafaelé d'Urbino". Es gab ausser diesem nur eine Nach­ahmung („viene de Raffaele", Nr. 78), Madonna mit Kind und Johannes, eine Kopie (Nr. 142 Madonna mit Kind, Johannes und Anna), sowie Kopie Nr. 236 Madonna mit Kind im Arm, Hl. Johannes und Josef, 8 Palmi hoch, also vermutlich Kopie des Originals Nr. 280. Es ist wohl anzunehmen, dass die für Wilhelm Fugger 1630 ver­fertigte Kopie einer Madonna mit Figuren nach Raffael aus der Vigna Ludovist gleichfalls die Wiederholung des unter. Nr. 280 zitierten, ursprünglich Aldobrandini­schen Originalwerkes war. 78 D'O n o f r i o, C. : Inventario dei dipinti del Cardinal Pietro Aldobrandini compilato da G. B. Agucchi nel 1603. Palatino, 1964 VIII S. 15, 158, 202. Nr. 208 „Madonna col Bambino che tiene in braccio, .. . s'abbraccia con S. Giovanni e S. Gioseffe ..."

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