Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 58-59. (Budapest, 1982)

EISLER, JÁNOS: Der Meister der Maria und des Evangelisten Johannes aus der Kalvariengruppe von Grosskönigsdorf

DER MEISTER DER MARIA UND DES EVANGELISTEN JOHANNES AUS DER KALVARIENGRUPPE VON GROSSKÖNIGSDORF Die Maria der Alten Skulpturenabteilung, die früher zu einer Kalvarien­gruppe gehörte, wurde im Jahre 1979 von Elisabeth Szent-Gály restauriert (Abb. 29, 31). Auch der Evangelist Johannes aus dieser Kalvariengruppe befindet sich in unserer Sammlung (Abb. 30). Seine Restaurierung wird in nächster Zeit er­folgen. Beide Werke, die nach dem Katalog Jolantha Balogh 1 von einem Meister aus Köln aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts stammen, gehörten schon immer zu den wichtigsten Werken der Alten Skulpturenabteilung. Nach der jetzt beendeten Restaurierung, die teilweise ihre ursprüngliche Erscheinung wie­der herstellte, wurde die hohe Qualität der Maria-Statue noch deutlicher sicht­bar. Heute nimmt sie einen würdigen Platz im grossen Saal der Ausstellung ein. Die Kalvariengruppe stand nach der Topographie von P. Clemen 2 im Jahr 1897 im ehemaligen Benediktiner-Frauenkloster des von Köln nicht weit ent­fernten Grosskönigsdorf, und zwar vor der Immunitätsmauer. Der Korpus blieb an seiner Stelle, aber beide unter dem Kreuz stehenden Trauernden wurden bald darauf, im Jahr 1916 in München vom Kunsthändler Julius Drey für das ungarische Museum der Schönen Künste angekauft. Die Publikationen, 3 , die sich mit den Skulpturen beschäftigten, nannten als Herkunft des Meisters beider Statuen die Niederlande oder Köln. Schon seit den 20er Jahren des 20. Jahr­hunderts wurde Köln als Herkunfstort allgemein anerkannt, aber die Datierung der Statuen schwankte von der Festsetzung „um 1500" bis zur Bezeichnung „letztes Drittel des 15. Jahrhunderts". L. Baldass, der mit einer treffenden Beo­bachtung im Jahr 1917 Varianten zu unseren Skulpturen aufzählte, die eine identische Typologie aufweisen — so zwei Skulpturen des Suermondt-Museums in Aachen: Maria und der Evangelist Johannes der Heilige (Abb. 32a —b, 33), beide um 1500, weiter die homonymische (Kriegsverlust im 2. Weltkrieg) Gruppe im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg, gleichfalls aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts (Abb. 34) — datierte die Budapester Statuen auf das Ende des 15. Jahrhunderts und schrieb sie einem Meister aus den Niederlanden zu. 4 Die 1 Balogh, J.: Katalog der ausländischen Bildwerke des Museums der Bildenden Künste in Budapest. Budapest, 1975. I. Textband, S. 217, 218. Inv. Nr.: 4965, 4966. 2 C 1 e m e n, P.: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. IV/1. Düsseldorf, 1897. S. 143. :l Die Meinungen über die Datierung und die Meisterfrage aus der Literatur ge­sammelt von Balogh, J.: a.a.O. Katalog... S. 217. 4 B a 1 d as s, L. : Neuerwerbungen des Budapester Museums der Bildenden Künste. Kunst und Handwerk XX (1917) S. 387 usw. Fotografien: S. 400—401, Text über unsere Statue: S. 401—403. Für die freundliche Photosendung aus Aachen möchte ich hiermit meinen ergebensten Dank dem Direktor des Suermondt-Museums, Dr. Grimme, wie diese aus Nürnberg Dr. Leonie von Wilkens aussprechen.

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