Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

von Xaver, von Vertretern der Völker seiner Missionstätigkeit umgeben (Abb. 54), 54 ist der Entwurf zum Fresko in der linken Konche des Kuppelraumes der Jesui­tenkirche St. Niklas auf der Prager Kleinseite, wo Palko »bereyts über eine Jahrfrist sich aufhaltet« und im Begriff ist »die völlige fresco Mahllerey« auszuführen, wovon er »bereyts einen grossen Theull dessen verfertiget hat«; dies wird im undatierten Konzept einer Anklage der Kleinseitner Malerzunft gegen den fremden, unorgani­sierten Maler und seine zwei Prager Gehilfen Josef Hager und Josef Redelmayer angeführt. Der Gerichtsbescheid des Kleinseitner Magistrats, der Palko unter der Strafe von 100 El. das Fortsetzen der Arbeit untersagte, »bis er sich mit der beschwer führenden Confraternität abgefunden haben wurde«, ist vom 8. November 1753 datiert. Da im Protokoll der Kleinseitner Malerzunft am 25. Juli 1753 Palkos Name ohne jede Bemerkung im Zusammenhang mit Hagers Erklärung, »dass er wieder nach Dresden geht«, vorkommt, 55 lässt sich schliessen, dass die Anklage etwas frü­her, um die Mitte desselben Jahres niedergeschrieben wurde. Die Reihenfolge der Fresken, die Palko mit seinen Gehilfen in der St.Niklas­kirche ausführte, ist noch nicht völlig geklärt worden. Alle drei Genannten sind offenbar recht bald wieder aus Dresden nach Prag zurückgekehrt (Palko befand sich hier nachweisbar bereits am 14. Jänner 1754). 56 Wann sie, diesmal schon von der Malerzunft unangefochten, die Malereien in der St. Niklaskirche fortsetzen, ist nicht ganz klar, möglicherweise erst um 1756, als Palko am 31. Jänner seinen Sohn hier taufen liess. 57 In den beiden Zeichnungen scheint Trogers Vorbild plötzlieh ganz vergessen zu sein. An seiner Stelle kommt das venezianische dermassen stark zu Wort, dass zwischen Palkos Aufenthalt in Dresden und den Prager Fresken ein ungemein intensiver italienischer und vor allem venezianischer Impuls eingetreten sein muss. Was ihn aber auf diese neue, ziemlich kurze Bahn und enge Basis lenkte, bleibt unerklärt. Ein direkter Kontakt mit Venedig kommt in diesen Monaten aus zeit­liehen Gründen nicht in Frage. Bis 1752, als Palko zum sächsischen »pictor aulicus« ernannt wurde, hielt er sich zweifellos in Dresden auf. Seit Ende August bis zum 20. Oktober 1752 führte er (nut Josef Redelmayer) die Fresken in der St. Johann­von-Nepomuk-Kirche in Kutnä Hora (Kuttenberg) 58 und seit Frühjahr bis Mitte des nächsten Jahres im Kuppelraum der St. Niklaskirche aus. Die Entwurfszeich­nungen kann man deshalb mit grösster Wahrscheinlichkeit in die Wintermonate 1752-1753 legen. Es gibt nur wenige so ausgesprochen malerisch aufgefasste Zeichnungen im mitteleuropäischen Spätbarock, in denen die venezianische Komponente dermassen 54 Paris, Musée du Louvre, Cabinet des Dessins, Inv. N° 18740. Federzeichnung in Braun, laviert mit Braun und Grau, weiss gehöht, 321 X 473 mm. Auf dem Passepartout: oben: »FRANC. XAV. PALCKO«, unten :» Christianae Religionis apud Indos triumphus allaborente S. Ignatii familia.« Sl. JeamPaul Mariette (L 1852), 1775 in das Cabinet du Roi käuflich erworben (L. 1899, 2207). Lit.: Inventaire manuscrit des dessins du Louvre établi par Morel d'Arleux . . . 1797 ff., VI, X~ 7977; Dem ont, L.: Musée du Louvre. Inventaire Générale des Dessins des Ecoles du Nord. Écoles Allemande et Suisse. Paris, 1938, N° 635; Abb. CLIN; G aras, K. : ( 1961 ), 241 - 244, Abb. 6 ; Ma r i e t t e - C a 1 v e t, A.: (1967), 121, N° 190; P r e i s s, P.: Les Dessins Baroques en Bohême. Prague, 1977. N° 49 (Abb.). 55 P á n k o v á, V 1. : (1956), 166-167. 56 Pánková, VI.: (1956), Ki7. 57 P o d 1 a h a, A. : Materialie k slovniku umëlcû a umëleckych remeslnikù v Cechách. Památkv archeologické. XXXII, Praha, 1920- 1921. 279; Pá n ko v á, VI.: (1956), 167. 58 L e m i n g e r, E.: Umëlecké femeslo v Kutné Hofe. Praha, 1926. 258— 260.

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