Csánky Dénes szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 10. 1940 (Budapest, 1941)
Zoltán Oroszlán: Tanagrafiguren und ihre Genossen
Nr. 1.) Umso häufiger kommt sie bei attischen Grabreliefs von Frauen- und Mädchenfiguren vor. (S. die Dienerin auf dem Grabstele der Hegeso, Brunn —Bruckmann, Denkmäler, Taf. 436, und den kleinen Frauenkopf der Cockerell-Sammlung aus Marmor. Burlington Fine Arts Club, a. a. O. pl. LXIII. D. 91/a und 91/b) Ein ähnlicher Kopfputz kommt auch auf den weissgründigen attischen Vasen vor. (S. Collignon, Les statues funéraires, pl. 104. fig. 54.) Unser Köpfchen verdient gerade wegen der Seltenheit der Darstellung, sowie auch wegen seiner feinen Modellierung Aufmerksamkeit. 43. Frauenkopf. — (Abb. 41. Graubrauner Ton. Höhe 55 cm. Unbeschädigt.) — Ein wenig nach rechts geneigter Frauenkopf mit vollen Formen, im Ohr Ohrgehänge. Die Stirne in drei Reihen durch in kleine Locken geteiltes Haar umgeben, das auf dem Kopf durch einen Schleier niedergehalten wird. Fundort unbekannt, wahrscheinlich Kleinasien. . Die Haartracht unserer Statue ist der der Myrinischen Eroten und anderer weiblicher Statuen nahe verwandt. (S. Winter, Typen II. S. 27. Nr. 9. Pottier —Reinach: Nécropole de Myrina, pl. XV. 1. und XXII. 1., weiters Encycl. Photogr. de l'art, II. p. 212—213, B, C und p. 227—228 A, B. und p. 225.) 44. Frauenkopf mit Schleier. — (Abb. 22. Rotbrauner Ton. Höhe 42 cm. An mehreren Stellen beschädigt.) — Lebendig modellierter, mit undividuellen Gesichtszügen ausgestatteter Frauenkopf, mit tiefliegenden, leidenschaftlich blickenden Augen. Vom Haar sind nur einige Locken oberhalb der Stirn sichtbar, das übrige ist durch einen Schleier bedeckt. Nach Arndts Angabe aus Samsun stammend. Das frisch wirkende und schön gearbeitete Köpfchen erinnert gewissermassen an den Kopf der Demeter von Knidos. In seiner vollständigen Form gehörte es wohl zu den mit Mantel und Schleier bedeckten Figuren unserer Sammlung. (Heuzey: Les figurines ... pl. 28. no. 1. — Vergl. noch mit der Mädchenbüste aus Smyrna, Collignon, Les statues funéraires. Fig. 132.) 45. Frauenköpfchen mit bis zum Kinn gezogenem Mantel. — (Abb. 24. Rötlichbrauner Ton. Höhe 45 cm. Nur die Nase ist beschädigt. Sonst intakt.) — Dem vorigen ähnlicher, lebendig modellierter Frauenkopf, mit bis zum Kinn hochgezogenem Umhang. Im welligen, in der Mitte gescheitelten Haar ein Band, am Nacken kleiner Knoten. Nach Arndts Angabe aus Samsun stammend. Wir besitzen einige gute Werke der Terrakottenwerkstätten von Samsun in unserer Sammlung; hieher gehört auch dies Köpfchen, dessen frische Wirkung der vorigen in nichts nachsteht. (S. Winter, Typen II. S. 37. Nr. I. weiters Kekulé, Terrakotten aus Sizilien, Taf. XVIII. 4, vergl. auch mit Altertümer von Pergamon. VII. S. 121. Nr. 95.) IV. Knabenstatuen aus Tanagra und ihre Nachahmungen vom 4. Jh. v. Chr. bis zum Ende des 1. Jh. v. Chr. 46. Sitzender Knabe mit Hut. — (Abb. 36. Ziegelroter Ton. Höhe 13'4 cm. Unversehrt Viereckiges Brennloch.) — Auf einem Felsen sitzender Knabe. Mit der linken Hand stützt er sich auf den Felsen. In der im Schoss liegenden Hand ist der kleine Spielzeugsack der griechischen Kinder. Gewand: Mantel auf der rechten Schulter durch eine rundköpfige Nadel zusammengehalten. Auf dem etwas nach rechts geneigten Haupt, das vom kurzen Haar bedeckt ist, sitzt ein breiter, am rand hochgeschlagener Hut, in der Mitte kleiner hochragender runder Knopf. Am Fuss Schuhe. Im Haar rote, am Gesicht rosige, sonst weisse Deckfarbenspuren. Stammt aus Tanagra. Die Werkstätten von Tanagra verfertigten, wie wir dies bereits in unserer Einleitung bemerkten, zu ihrer Blütezeit nicht nur die anmutigen Mädchenfiguren, sondern erzeugten auch mit grosser Vorliebe und brachten die lieblich sitzenden, stehenden oder spielenden Knabenstatuetten in Handel. Zu ihnen gehört diese Terrakotte, ein Exemplar eines recht verbreiteten Typs. In seiner Frische und Lebendigkeit ein würdiges Gegenstück unserer „Tanagrafiguren", ebenso anmutig und voller Grazie, wie jene. (S. Winter, Typen II. S. 256. Nr. 7. Pottier, Diphilos, p. 68. pl. XII. 253. Walters, Cat. of the terracottas in the British Museum, p. 213. No. C. 274. pi. XXVI. 3.) 47. Sitzender Knabe mit Maske. — (Abb. 37. Ziegelfarbener Ton. Höhe 12-5 cm. Gebrochen. Grosses, viereckiges Brennloch.) — Auf hoher Bank sitzender Knabe, auf die linke Hand gestützt. Rechte auf der Brust. Gewand: kurzer, bis zum Knie reichender Khiton, der von der linken Schulter herabrutschend die Brust freilässt. Auf der Bank neben dem Knaben bärtige Schauspielermaske. Auf dem Kopf eine Mütze. Auf der Maske, rote, sonst weisse Deckfarbenspuren. Wie die vorige, so ist dies ebenfalls ein Werk der Werkstätten von Tanagra. Das stück ist mit