Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 5 1927-1928 (Budapest, 1929)

Deutsche Auszüge der im Band V enthaltenen Aufsätze

Haare und der Kopfbedeckung beider Köpfe. Bols Autorschaft verrät sich auch in der un­sicheren Wiedergabe der Körperformen und der Darstellung des Körperzusammenhanges, besonders der Püsse. Das Knie ist in der Regel zu tief, manchmal zu hoch, sehr selten an der richtigen Stelle. (Vgl. die Radierung «Die Stunde des Todes», das Bild in Kopenhagen, die Ra­dierung «Gideons Opfer» und beide weibliche Figuren unserer Zeichnung). Auch ist der Fuss oft so unter das Kleid gestellt, als gehörte er garnicht zum Körper, und oft stehen die Figu­ren so unsicher, wie auf Fussspitzen. (Vgl. die Zeichnung der Sammlung Hofstede de Groot [II. d. G. 1252] «Gott erscheint dem Josua» und den Engel unserer Zeichnung). Die Zeich­nung unseres Museums zeigt in ihrer ganzen Erscheinung und in allen ihren Details eine so überzeugende Übereinstimmung mit den von Münz zusammengestellten Arbeiten Bols, dass man sie mit voller Sicherheit den Werken dieses Künstlers zuweisen kann. * Abb. 24—25. Zwei Zeichnungen Jost Ammans, zu einer Folge von sechs lavierten Tuschzeichnungen gehörend, welche sechs alt­deutsche Erzkönige darstellen, und zwar : .Vscenas (im Hintergrund der Turm von Babel, weil Ascenas zu der Zeit lebte, als der Turm von Babel errichtet wurde) ; Manus (er lebte in der Zeit Abrahams, im Hintergrunde Abrahams Opfer) ; Wygewon (im Hintergrund begrüsst der König von Gerar Isaak, der vor der Teuerung zu diesem Herrscher floh) ; Eusterwon (im Hintergrund ein heidnisches Opfer) ; Heriwon (im Hintergrunde wandern die Juden nach Egypten aus) ; Gambrivius (im Hintergrunde vielleicht Jupiter mit Io und Gambrivius das Bier brauend). Die übrigen sechs Blätter der Folge fehlen. Die Darstellun­gen beruhen auf dem Text der Aventinschen Chronica, welche zuerst im Jahre 1566 mit Jost Ammans Holzschnitten erschien. (Abb. 23.) Die Zeichnungen des Museums (E. 18. 13.-—-18. 13« és 18. 15.—-18. 15a) sind auf das Jahr 1585 datiert. Aus welchem Grunde Amman die Folge noch einmal zeichnete, wissen wir nicht. Dass sie für die neue Ausgabe der Kronik verfertigt worden sei, ist wegen dem Format nicht wahr­scheinlich ; man könnte eher an Vorlagen für Silberteller denken. Ausser diesen sechs Zeich­nungen besitzt das Museum noch die Vorlage für eine grössere Silberschüssel, auf welcher die Juden in der Wüste dargestellt sind (E. 18. 15), und zwei Krieger (E. 18. 5 und ohne Nr.) der eine neuerdings von E. Schilling, der andere von mir bestimmt. Abb. 26—27. Entwurf Hans von Achens für das 1590 datierte Gemälde in Schieissheim, die Erweckung des Jünglings von Nain dar­stellend. Der Vergleich der Zeichnung und des Gemäldes ist lehrreich aus dem Standpunkte, wie zielbewusst der Künstler das manieristische Formenideal anstrebte. Alle Veränderungen während der Arbeit dienen diesem Zweck. (Die Zeichnung stammt aus dem Nachlass St, Delhaes.) Abb. 28—29. Ein schönes Aquarell Peter de Wittes (Candid) aus der Sammlung Ester­házy (E. 20. 28), dort unter dem Namen des Kern eingereiht. Im Museum bisher als Arbeit eines unbekannten deutschen Künstlers aus dem XVII. Jahrhundert bekannt. Die reizende; Zeichnung ist ein Entwurf des Künstlers zvi seinem, für die Benediktkapelle des Augsburger Ulrichsmünsters gemaltes Altarbild. Es stellt die Madonna auf Wolken fronend, mit den Heiligen Benedikt und Franziskus dar und entstand um 1590. Abb. 30—31. Eine lavierte Bisterzeichnung Candids, aus der Sammlung Delhaes (bisher unter den Unbekannten), darstellend die An­betung der Hirten. Die Zeichnung ist entweder ein Entwurf für das Gemälde, welches Lucas Kilian stach, oder eine Wiederholung derselben gefälligen Komposition mit abweichender Grup­pierung derselben Figuren. Abb. 32—33. Eine sehr feine lavierte Tuschzeichnung Antonio Maria Vivianis (rich­tiger Vianinos). Entwurf für das Altarbild des Seitenaltars im rechten Querschiff der Münchner S. Michaelshofkirche. Das Bild stellt die «Dreieinigkeit» oder die Allegorie des alten Testamentes dar (das Gegenstück im linken Querschiff die Allegorie «des Namens Jesu» oder des neuen Testamentes). Die Entstehungs­zeit ist 1588—1589. Von dem Kölner Augustin Braun besitzt das Museum vier Zeichnungen. Eine lavierte Bisterzeichnung, das Martyrium der heiligen Katharina darstellend, signiert «A. Braun» und mit der Jahreszahl 1(508 versehen. (Aus der Sammlung Delhaes, bisher unter den unbe­kannten Meistern). Ferner zwei zusammen­gehörige lavierte Bisterzeichnungen aus der Sammlung Esterházy (E. 8. 40 und 8. 40a unter dem Namen des Horazio Borgiani, in der Alb. Publ. von Meder richtig bestimmt) mit dem Monogramm des Künstlers und mit der Jahreszahl 1610. Dargestellt werden die Engel mit den Leidenswerkzeugen und sind wahr­scheinlich Bruchstücke einer grösseren Kompo­sition, auf welcher sich Christus in der Mitte befand. Eine derartige Komposition des

Next

/
Oldalképek
Tartalom