Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 4 1924-1926 (Budapest, 1927)

Deutsche Auszüge der im Band IV enthaltenen Aufsätze

don hior nur einige Boispiole erwähnt, welche einerseits die Darstellungsart der betreffenden Meisler charakteristisch erhellen, anderer­seits mit zeitlich fixierten Werken zusammen­hängend, zur individuell gefärbten Ent­wicklungsgeschichte der Zeichentechniken Angaben liefern. Peler von Strudel : Die eherne Schlange (Abb. 1); auf der Rückseite Die Mannalese (Kauf von 1915, Nr. 87. Tinte mit Feder ; Tuschlavicrung H. : 19*6 cm. P.: 29*2 cm. Bezeichnet auf der Rückseite mit P. S.) zeigt deutlich die venezianische Schölling des Künstlers. Die Kühnheit der Federführung, sowie das ungebunden Malerische in der Ver­teilung der Schatten, weist insbesondere auf eine enge Verwandtschaft mit Zeichnungen derselben Technik von dein jüngeren Jacopo Palma hin. Der klassizistischen Richtung des römi­schen Soiconto schliesst sich Martin Alto­monte an. Plastische Massenhaftigkeit, sowie die formbildende Tendenz von Licht und Schatten charakterisieren die kloine Studien­zeichnung (Abb. 2. Aus der Sammlung Ester­házy. Nr. 12, 27. Tusch mit Feder und Pinsel. IL: 9*1, B. : 9 cm. Sammlermarke: Lugt 1965), welche samt don beiden anderen daneben liegenden ähnlichen Blättern zu einer alle­gorischen Frauenfigur auf dem Deckengemälde von dem Kaisersaal des Stiftes in St. Florian (Abb. 3) verfertigt wurde. Dieses Decken­gemälde wurde 1722—1724 auf Grund von den Skizzen dos Meisters und unter seiner Leitung von seinein Sohne Bartholomäus Altomonte gemalt. Gegenstand des Decken­gemäldes ist : Austria und Hungária reichen .1 upiler ihre Siegespa 1 men . Das, die Verklärung des hl. Leopold dar­stellende und mit «Martin us Altomonte» sig­nierte Blatt steht unter den Altarblättern desselbon Gegenstandes, von dem Meisler zu dem 1736 gomaltcn Bilde der Klosterkirche in Zwettl am nächsten. (Abb. 4. Naclilass St. Delhaes.Tinte mit Feder; Tusch mit Pinsel. H. : 26*8, B. : 15 cm. Sammlormarken : Lugt 1468; 761.) Dem seelischen und formellen Habitus der Zeichnungen von Altomon to gleicht in vieler Hinsicht das nicht sehr anspruchsvolle, aber charakteristische Blatt von Daniel Gran, welches sechs Engel joder Umgebung ent­rissen und auf dem rechteckigen Papier regel­mässig verteilt darstellt. (Abb. 5 erworben 1915. Nr. 89. Tinte mit Fedor. Tusch mit Pinsel. IL: 28'7, B. : 20*7 cm.) Es charakterisiert vortreff­lich die im Wesentlichen additive Komposi­tionsart von Gran. Aus dem, offenbar mit Benützung fremder Vorbilder zusammenge­stellten Material solcher Musterblätter, konn­ten Meister und Schüler ein eben nötiges Motiv zu beliebiger Zeit schnell erhalten. So kommt z.B. der in der linken oberen Ecke sichtbare Engel auf dem Kuppelgemälde Grans vor, welches in der ohomaligon Kapuzinerkirche der niederösterreichischen Ortschaft Stein zu finden ist (repr. : Österr. Ksttop. Bd. I.Taf.XX.) Das Blatt von Michelangelo Unterberger, welches die Ausgiessung des heiligen Goistcs darstellt, gehört zu den schönsten Zeichnun­gen des Meisters. {Abb. 6. Aus der Sammlung Estorházy, Nr. 20, 20. Tinte mit Feder auf bläulichgrauem Papier; Schattierung mit Tusch und schwarzer Kreide. H. : 42, B. : 18*8 cm. Sammlermarke: Lugt 1865.) Die Kompo­sitionsstudie wurde zu dem Hochaltarbild der Karmelitenkirche in Straubing verfertigt (Anfang 1742 beendigt; vgl. IL Guby : Passauer Bildhauer des XVIII. Jhts. Heft 1. S. 92.) Zwischen diesem Blatt und der Ausführung steht die Farbenskizze Uiilerbergers in dein Ferdinandoum zu Innsbruck. (Nr. 239) Auf beiden Studien erscheint der kompositionelle Grundgedanke dos fertigen Gemäldes bereits vollkommen entwickelt. Dieser Grundgedanke ist auf den Altarbildern Untorbergors auch sonst aufzufinden : die kulissenartigen, im Schatten stehenden Figuron auf beidon Seiten des Nordergrundes dienen als Rahmen zu dem inhaltlichen und formellen Kern der Darstellung, der voll beleuchtet wird. Das Weiterleben derselben Komposition kann auch auf dem kleinen Grisaille-Bild Unlerbergers verfolgt werden, welches in dem Musoo Civico von Meran irrtümlich unter dein Namen Matthäus Günthers aufbewahrt wird : das Bild­feld nimmt hier ein pendantifartig gerahmtes, breitos Format an. Zum ehemaligen Hauptaltarbilde von 1751 dor Michaolerkirche in Wien (jetzt im rech­ten Querschiff) wurden zwei Konipositions­studien Unterborgers verfertigt, gegenwärtig beide in der Zeichnimgsammlung unsorcs Mu­seums der bildenden Künste. Die chrono­logisch erste ist eino roino Konturzeichnung, zeigt die obere Hälfte der Komposition bereits vollständig entwickelt, die herabstürzenden Heerscharen des Satans jedoch noch gloich­sam in eino unübersehbare Masse zusammen­geballt. Die endgültige Fassung gibt dagegen einen viel klareren Bildeindruck (Abb. 7. Aus der Sammlung Esterházy. Nr. 21, 4. Auf bläulichgrauem Papier, Tinte mit Feder; Tusch und weisses Aquarell mit Pinsel. H. :

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