Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 4 1924-1926 (Budapest, 1927)
Deutsche Auszüge der im Band IV enthaltenen Aufsätze
JAHRBÜCHER DES MUSEUMS DER BILDENDEN KÜNSTE IN BUDAPEST HERAUSGEGEBEN VON DER DIREKTION DEUTSCHE AUSZÜGE DER IM BAND IV ENTHALTENEN AUFSÄTZE Bellerophon und Pegasos. Griechisches Relief im Museum der bildenden Künste zu Budapest VON ANTON HEKLI:R Das prächtige Relief (Abb. 1), an dem ein sc Ii on lange übliches Kampfmotiv der griechischen Kunst in dramatisch konzentrierter und pathetisch gesteigerter Form auf die Darstellung der Bändigung des Pegasos durch Bellerophon übertragen wurde, stammt aus der Villa Carpegna in Born (Matz-Duhn III, Nr. 3559) und diente wohl ursprünglich zur Bekrönung einer Stele. Die leidenschaftliche Wucht und Rücksichtslosigkeit des Kampfmotivs, die Art, wie Pegasos seinen rechten Fuss in die Weichteile des Tieres hineinstemmt, sowie das unruhige Schwellen und Wogen der Körpermassen verweisen unser Relief in den hellcnistisch-pergamenischen Kunstkreis. Die Behandlung tier Körperformen zeigt besonders mit dem gegen den Stiergiganten kämpfenden Gotte (Kabir f) des grossen Frieses von Pergamon (Abb. 3) eine überzeugende Verwandtschaft. Zu dem lodernd zackigen unteren Abschluss des Pferdeschweifes bieten wieder die Flossenfeder des Seepferdes (Schuchhardt, Meister des grossen Frieses von Pergamon T. 30) die nächste Parallele. Durch diese stilistischen Vergleiche ergibt sich eine Datierung unseres Beliefs in die ersten Jahrzehnte des II. Jahrhunderts vor Chr. Ein anderes Relieffragment des Budapester Museums der bildenden Künste, wo unter den Platanen ästen die Beste eines Flügels noch deutlich kenntlich sind (Abb. 9), könnte man mit Hinweis auf das bekannte Relief im Palazzo Spada (Abb. 8) ebenfalls als Rest einer Darstellung aus der Bcllerophonsage beanspruchen. Zeillich gehört das ungemein lebensvoll und subtil gearbeitete Fragment, ebenso wie das herangezogene römische Bellcrophonrelief, in die erste Hälfte des II. Jahrhunderts u. Chr. Über einige frühitalienisclie Gemälde im Museum der bildenden Künste zu Budapest VON OSVALO SIREN (PARIS) Der Aufsatz belässt sich mit den italienischen Gemälden aus dem XIII. und XIV. Jahrhundert und trachtet einige Attributionen des Téreyschen Kataloges von 1924 zu berichtigen. Das älteste Stück der Sammlung, Christas am Kreuz (Abb. 1) wird von dem Katalog einfach der toskanischen Schule des XIII. Jahrhunderts zugeschrieben. Sein allgemeiner Styl weist entschieden auf Lucca hin : es gehört zu jener bedeutenden Gruppe, welche