Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 7. 1931-1934 (Budapest, 1935)

Deutsche Auszüge der im Band VII enthaltenen Aufsätze

Persönlichkeit handelt ; alle charakteristischen Merkmale des Gesichtes (hohe, schmale, ge­wölbte Stirn, grosse Schläfe, breite Backen­knochen, fleischige Lippen, kleines, rundes Kinn, gerade Nase) finden sich wieder, nur ist der Dargestellte auf- der Zeichnung um unge­fähr vier-fünf Jahre jünger. Dieselben Züge kehren auf der Medaille des Hans Schwarz aus dem Jahre 1525 wieder, welche Scheurl in seinem 44. Lebensjahre, schon verfettet dar­stellt, und ebenso auf einem vielleicht noch um einig« 1 Jahre späteren Ex Libris-Holzschnitt in dem Besitze der Familie Scheurl (Scheurl mit seinen Kindern vor dem Kruzifix knieend). Die Zeichnung wurde früher für Dürer (Murr), später für oberdeutsch gehalten (Meder, 162). K. T. Parker bestimmte sie für eine Arbeit Baidungs ungefähr aus dem Jahre 1504. Da unsere Zeichnung, wie erwähnt, einen circa 4—5 Jahre jüngeren Mann darstellt, als das 1509 datierte Cranach'sehe Gemälde, ergibt sich das Datum 1504—1505 von selbst. Baldung weilte von 1504 bis vielleicht 1507 in Nürnberg und zwar in engem Verkehr mit dem Dürer­Kreis, was unter anderem das 1505 gemeinsam herausgegebene Holzschnittwerk beweist. Dürer selbst war ein Freund Scheurls und Pate eines seiner Kinder, so dürfte Baldung die Bekannt­schaft Scheurls durch Dürers Vermittlung ge­macht haben. Die Zeichnung zeigt in Format und Charak­ter eine so grosse Verwandtschaft mit dem er­wähnten Ex Libris Scheurls, dass man daran denken kann, es handle sich auch hier um einen Entwurf zu einem Ex Libris, welches aus un­bekannten Gründen nicht ausgeführt wurde. Abb. 5. Sächsischer Meister um 1520. Mar­tyrium der Hlg. Barbara und Katharina. Meder (Nr. 814) publizierte die Zeichnung als eine Arbeit eines oberdeutschen Künstlers um 1520, welcher dem Stil nach der Augsburger Schule nahe steht. Die Entwürfe, die offen­sichtlich zu den Kompositionen der Aussen­seiten eines Flügelaltares dienten, gehören aber dem Kunstbereich der sächsischen Schule an. Die Hauptfiguren auf der Enthauptung der Hlg. Barbara, sind dem Holzschnitte (B. 70) Lucas Cranachs entnommen (Abb. 4), die andere Komposition scheint Original zu sein. Das Ganze steht dem wichtigen Denkmal der sächsischen Schule, dem grossangelegten Altar von Oberbob ritsch (Flechsig, Tafel 19—36) aus dem Jahre 1521 sehr nahe. Auch auf diesem Altar sind auf den schmalen Tafeln der Aussen­seiten die Martyrien der Hlg. Barbara, Katha­rina, Dorothea und Margaretha in sehr ähn­licher Weise dargestellt. Abb. 6 und 7. Sebald Bekam. Die Opferung Isaaks. Entwurf, verwendet für ein Glas­gemälde im Schlossmuseum zu Berlin. (Früher unter den Unbekannten, von Parker für Beham erkannt, aber ohne Kenntnis des Glasgemäldes.) Abb. 10. Ein Entwurf der Werkstatt Christoph Murers, die vier Jahreszeiten darstellend (früher Ch. Murer). Die Komposition des «Winters» stimmt mit der Glasmalerei Christoph Mureis im Berliner Schlossmuseum überein. Christoph Murers «Winter» gehörte einer Folge der vier Jahreszeiten an, welche in Copien seines jün­geren Bruders. Josias Murer erhalten sind (Zürich, Schweiz. Landesmuseum), von denen wieder der «Winter» und der «Herbst» mit den Kompositionen unserer Zeichnung überein­stimmen (Abb. 8 und 9). Auch der «Frühling» und der «Sommer» unserer Zeichnung lehnen sich stark an die ursprünglichen Kompositionen an, doch sind sie mit mehr Selbständigkeit ge­staltet, als die beiden anderen. Die Copien Josias' sind 1599 datiert : ungefähr in diese Jahre ist auch die Werkstattarbeit unseres Museums anzusetzen. Abb. 11. Signierter Entwurf Hans Jacob Nüschelers zu einem Glasgemälde im Louvre (Abb. 12). «Der Übergang der Juden durch das Bote Meer» (früher unter den Unbekann­ten). Von demselben Künstler besitzt das Museum noch einen unsignierten Entwurf, «Die Hoffnung». Abb. 13. Vorzeichnung Christoph Jamnitzer s (früher unter den Unbekannten) zu dem vier­ten Stück seiner s. g. Phaëton-Kredenzschalen (Abb. 14), welche im Jahre 1920 in dem Besitz F. Uthemanns in St. Petersburg waren (Bosen­berg, Tafel 69—70). Die Conturen der Zeich­nung sind mit einem scharfen Werkzeug ein­geritzt, die Rückseite mit roter Kreide ein­geschmiert, — alles typische Merkmale für die Übertragung auf weiches Metall. Abb. 15. Entwurf Christoph Jamnitzers zu seiner grossen, getriebenen und vergoldeten sil­bernen s. g. Triumphkanne (Abb. 16 und 17) im Wiener Kunsthistorischen Museum (Bosenberg, Tafel 73—75). Dargestellt ist auf Vorder- und Rückseite, in zwei verschiedenen Fassungen der Triumph der Wahrheit (früher unter den Unbekannten ). Abb. 18. Entwurf des Plakettenmeisters H. Q. für eine kleine Schüssel : auf dem Boden der hl. Sebastian, am Band Hirsch und Llasen­jagd. Eine sehr verwandte Komposition des Meisters zeigt die kleine Schüssel mit dem Tode des Adonis (Amsterdam, Antwerpen, Paris). E. W. Braun, der in der Zeichnung die Arbeit des Meisters erkannte, irrt sich in

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